Gedenkarbeit in Bochum – der 25. Todestag von Josef Anton Gera

Am 14. Oktober 1997 feierte der 59-jährige Josef-Anton Gera gemeinsam mit wohnungslosen Menschen beim alten Industriepark in Bochum, im "Westpark". Anwesend waren auch Patrick K. und Uwe K., die Josef Anton Gera so brutal zusammenschlugen, dass dieser in den Folgetagen seinen Verletzungen erlag.
Die Täter prahlten wohl im Nachgang damit, es "einem Schwulen gezeigt" zu haben und untermahlten das mit Hitlergrüßen. Gera konnte der Polizei noch sagen, dass es Skinheads waren, die ihn mit einer Eisenstange tödlich verletzten. In dem gerichtlichen Prozess und der öffentlichen Auseinandersetzung wurde der extrem rechte Hintergrund der Täter aber vernachlässigt.

Verschiedene lokale Antifaschist*innen erinnern seit 1997 an das Geschehen des 14. Oktobers. Dieses Jahr gelang es, einen Platz unmittelbarer Nähe zum Tatort als "Josef Anton Gera Platz" zu benennen.
Da sich Josef-Anton Geras Tod am 16. Oktober zum 25. mal jährt, möchten wir uns der Aufarbeitung des Geschehens und der Gedenkarbeit antifaschistischer Gruppen näher widmen. Dafür haben wir mit einer Person von der Antifaschistischen Linken Bochum gesprochen.

Artikel von 1997 aus regionaler Presse.

Dieses Jahr haben sich Angehörige von Josef Gera gemeldet. Was sie Antifaschist*innen zu sagen haben könnt ihr hier gleich unter der Bildergalerie nachlesen.

Sie beschreiben ihn so: "Josef-Anton Gera wurde am 07.03.1938 in Mochau, Deutschland geboren. In einer großen, katholischen Familie mit sechs Kindern ist er aufgewachsen und zu einem frohen, kontaktfreudigen und gerechten Mann geworden. Er teilte alles und machte keine Unterschiede- er akzeptierte jede Hautfarbe und Religion." Die teilweise verbreitete Information, er sei wohnunglos gewesen, korrigieren sie.

Verschiedene Einzelpersonen und Gruppen waren in den Jahrzenten an der Gedenkarbeit beteiligt. Mehr dazu könnt ihr hier sowie hier lesen.


Unsere Arbeit ist nur dank eurer Unterstützung möglich. Wir freuen uns immer über Spenden oder Fördermitgliedschaften. Noch besser ist es natürlich, wenn ihr Lust habt selber Radio zu gestalten und freies Radio nicht nur hört und unterstützt, sondern auch macht! Gerne könnte ihr uns jederzeit Feedback geben.