„Alles möchte ich immer!“ – Zum 100. Todestag von Fanny zu Reventlow

Geboren wurde sie im Jahre 1871, in Husum, in Schleswig- Holstein. Sie ließ ein preußisch-strenges Elternhaus zurück, das dem Mädchen sechs Taufnamen und einen Adelstitel, wenig Freiheit und noch weniger Wärme mit auf den Weg gegeben hatte. Rebelliert hatte sie gegen dieses Schicksal von klein auf. In einer Zeit, in der Frauen dazu erzogen wurden jemanden der viel Geld und einen wichtigen Titel besitzt eine gute Ehefrau zu sein. Sie aber wollte Malerin werden. Heutzutage ist sie uns allerdings mehr als Schriftstellerin bekannt. Als Autorin des Schlüsselromans "Herrn Dames Aufzeichnungen" aus dem Jahr 1913 nimmt sie die Münchner Bohème unter die Lupe aber auch auf die Schippe. Und in dieser kannte sie sich auch bestens aus: So gut wie alle Freundschaften, Bekanntschaften sowie Liebesbeziehungen entsprangen diesem Milieu. So pflegte sie Umgang mit dem Dichter Rainer Maria Rilke, den Schriftstellern Frank Wedekind, Theodor Lessing, Erich Mühsam, Franz Hessel, den Philosophenkreis der "Kosmiker" und zahlreichen anderen Menschen der „Münchner Moderne“. Franziska zu Reventlow wurde leider nur 47 Jahre alt. Sie verstarb am 26. Juli 1918 an den Folgen eines Fahrradsturzes. In diesem Interview wird vor allem ihre Familiengeschichte im Vordergrund stehen. Nicht nur weil diese unter historischen Gesichtspunkten exemplarisch für die Gesellschaft in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg steht. Sondern auch weil sie die Grundlage ist um zu erkennen, welch Unikat eine Franziska zu Reventlow zu dieser Zeit war. Dazu haben wir mit der Schriftstellerin und Biografin Kerstin Decker gesprochen.


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