Die erste globale antikoloniale Bewegung: Der Abwehrkampf Äthiopiens gegen den Überfall Italiens

Das Jahr ist 1935. In Italien regiert seit 13 Jahren schon der Faschist Mussolini, in Deutschland ist die NSDAP seit 2 Jahren an der Macht und in Spanien erahnen manche schon den kommenden Putsch Francos, der 1936 zum spanischen Bürgerkrieg führen wird, der häufig als erster Vorbote des Zweiten Weltkriegs aufgefasst wird. 1935 ist Europa geteilt - zwischen wenigen demokratischen Republiken und einer ganzen Reihe neu an die Macht gekommene Regime mit Expanisonsträumen. In dieser historischen Konstellation überfällt am 3. Oktober 1935 das faschistische Königreich Italien das Kaiserreich Abessinien, welches heute ungefähr Äthiopien entspricht. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg wird als letzter großer koloniale Eroberungsfeldzug der Geschichte beschrieben und sollte Italien zum Status einer Weltmacht verhelfen. Die beiden Autoren Paul Dziedzic und Johannes Tesfai beschreiben diesen Krieg in ihrem gemeinsam für die Analyse & Kritik geschriebenen Artikel. Im Kontext des äthiopischen Widerstands gegen die italienischen Faschisten und der Solidaritätsbewegung sprechen sie dabei von der ersten globalen antikolonialen Bewegung - Weswegen wir mit Ihnen den Konturen dieser Bewegung im Gespräch nochmal nachgegangen sind.


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Die zerklüftete Landschaft von Tigray in Äthiopien. Bild von Rod Waddington. (CC BY-SA)