„Schmetterlingseffekt“ ist nicht nur der Name eines US-amerikanischen Kinofilms von 2004, im Original „butterfly effect“. Er bezeichnet auch eine Metapher aus der Chaostheorie aus der angewandten Mathematik, die sich damit beschäftigt, wie sich ganz kleine Änderungen in einem System langfristig auf dessen Entwicklungen auswirken. Also der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings, der dann an einem ganz anderen Ort der Erde einen Sturm auslöst. Schmetterlinge können ganz biologisch betrachtet werden: Über 180.000 beschriebene Arten Schmetterlinge sind bekannt. Damit stellen die Schmetterlinge die zweitgrößte Insektenordnung nach den Käfern. Sie sind aber auch kulturell aufgeladen und ein Bild für unzählige Metaphern in der Mythologie, Literatur und Kunst. In der Antike waren sie durch das Verpuppen im Kokon und Schlüpfen nach monatelanger, scheinbarer Ruhe ein Sinnbild für Wiedergeburt und Unsterblichkeit.Auch wirtschaftlich wurden und werden Schmetterlinge und Falter genutzt. Seidenspinner liefern den Rohstoff für Seide. Und manchmal bezeichnet man auch Menschen, die gesellig, leichtfüßig und den Menschen zugewandt durchs Leben flattern als „social butterflies“.Mit Schmetterlingen und Faltern und ihrem dichten Netz an Bedeutungen und Facetten beschäftigen sich auch Deborah Jeromin und Katharina Zimmerhackl. Deborah Jeromin ist visuelle Künstlerin und wohnt in Leipzig und Kreta. Katharina Zimmerhackl arbeitet im Grenzbereich von konzeptueller Kunst und Theorie und ist ebenfalls in Leipzig verortet. Sie werden beide am 28.09.2022 um 19 Uhr im Blech hier in Halle sein für eine künstlerische Lesung. „Zerfallene Körper – ein Abend über Falter“ ist der Titel der Veranstaltung.