Am Donnerstag, den 20. September, hatte sich Radio Corax einen ganz besonderen Termin im Kalender dick angestrichen – es galt den 25. Geburtstag unseres Senders zu feiern. So wurden neben den Mitgliedern und dem Förder- und Freundeskreis Radio Corax etliche hochrangige Vertreter*innen aus Politik und Kultur eingeladen und alle, alle kamen. Diese geballte Aufwartung war, anders noch als beim zwanzigjährigen Geburtstag, durchaus beeindruckend. Die Festivität fand bei schönstem Wetter im Innenhof statt, wobei auch unsere Räumlichkeiten selbstredend für interessierte Besucher*innen offenstanden. Der einladende Aufbau und minutiöse Ablauf unserer Feier war vom Vorstand und dem geschäftsführenden Betrieb, bestens geplant worden. Verlassen konnten sie sich dabei auf eine Vielzahl freiwilliger Helfer*innen, die mit Selbstgebackenem und/oder als Bedienung oder Anprechpartner*in zum Gelingen beitrugen. So gab es neben diversen Getränken, Kuchen und Häppchen natürlich auch geistige Nahrung in Form einer „Hör-Bar“, Infoständen und Führungen.
Mit dem obligatorischen Glas Sekt in der Hand warteten gegen halb drei die Anwesenden auf die Grußworte von Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur, Oberbürgermeister Bernd Wiegand sowie Martin Heine, Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. Diese ließen sich von Moderatorin Philine Lewek, unserer Vorstandsvorsitzenden, auch nicht lange bitten und brachten in ihren Reden ihre aufrichtige Achtung vor dem Geleisteten in warmen Worten zum Ausdruck. Hervorgehoben wurde dabei die überregionale Beachtung, die unserer Sender seit längerem findet und damit ein nicht zu unterschätzendes Aushängeschild der Stadt Halle darstelle. Alle drei versicherten Radio Corax ihre weitere Unterstützung, so dass auch in Zukunft auf einer soliden Basis gearbeitet werden kann. Seitens Herrn Heine war diese Ankündigung verbunden mit dem Hinweis, dass selbst „mit dem schönsten Geld der Welt“ nichts zu erreichen sei, wenn es die Beteiligten nicht auch selbst wollen. Und es wurde in der Tat viel erreicht. Wie Mitglieder unseres Vorstandes, die unseren Sender hin und wieder auf verschiedenen Radiokonferenzen vertreten, betonen, spielt Radio Corax im deutschsprachigen Raum bei den Nichtkommerziellen Sendern in der ersten Bundesliga und ruft deutschlandweit Beachtung, wenn nicht gar Bewunderung hervor. Wie man hört, scheint es sich bei Radio Corax tatsächlich um eine nicht alltägliche Erfolgsgeschichte zu handeln – kein Wunder bei fünf festen Halbtagsstellen und fünf projektbezogenen Halbtagsstellen des ansonsten ehrenamtlich arbeitenden Senders, der vielfältigen Vernetzung, professionellen Einwerbung von Fördermitteln und dem unbedingten Arbeitseifer und Teamgeist seiner Mitglieder. Trotzdem war und ist Corax kein Selbstläufer. Neben anderen Städten wollte man auch in Halle seinerzeit einen nichtkommerziellen Radiosender einrichten und hat hier neben Aschersleben und Naumburg (nicht mehr existent) die nicht ganz einfache Aufgabe gemeistert. Immerhin bedurfte es von 1993 bis 2000 sieben Jahre behördlichen Vorlaufs, ehe Corax endlich im Juli 2000 auf Sendung gehen konnte.
Aber genug der Selbstbeweihräucherung. 15.00 Uhr werden anlässlich der Eröffnung der zweiten Radiokunst-Residenz von Marc-André Schmachtel vom Goethe-Institut München und Manon Bursian von der Kunstiftung Sachsen-Anhalt Grußworte übermittelt, bevor es mit unserer vorübergehenden französischen Mitarbeiterin Claire Serres eine kurze Radiokunst-Performance gibt. Moderiert wird das Ganze von Tina Klatte, der Koordinatorin der Radiokunst-Residenz. Der offizielle Teil der Veranstaltung mündet 16.00 Uhr in eine Podiumsdiskussion, moderiert von unserer Koordinatorin für Kommunikation Helen Hahmann und unserem Vorstandsmitglied Udo Israel. Ihre Gesprächspartner*innen sind Dorothea Frederking, MdL und medienpolitische Sprecherin Bündnis 90/Grüne, Holger Hövelmann, MdL und medienpolitischer Sprecher der SPD sowie Albrecht Steinhäuser, Vorsitzender des Programmausschusses der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt.
Noch weitere Prominente werden unter den Gästen gesichtet, aber die Zeit ist begrenzt und so werden keine weiteren Geburtstagsreden mehr gehalten. Langsam aber sicher wird nun auch zum zwanglosen Abschnitt des Nachmittags übergegangen und es ergeben sich viele interessante Gespräche mit Gästen und und ehemaligen Mitstreiter*innen. Gegen 18.00 Uhr neigt sich die Feier dem Ende zu und ein schönes Fest für ein sympathisches Geburtstagskind wird uns in Erinnerung bleiben. Darauf einen Dujardin!
Dirk Stolzenhain (Rockparade)