Imaginaries of Race

Neubauer-Saal/ Haus 52, Franckesche Stiftungen

Vortrag von Kim Siebenhühner: Rassismus wird gewöhnlich als ein Phänomen der Neuzeit verstanden, das mit der Erfindung des Begriffs der ›Rasse‹ und vermeintlich wissenschaftlichen ›Rasse‹-Theorien einherging. Dieser Beitrag geht dagegen von einer langen Geschichte rassifizierender Praktiken aus, die in der Zeit zwischen 1500 und 1800 zunehmend Gestalt gewannen, und zwar maßgeblich unter der Mitwirkung von europäischen Weltreisenden und den Bildern und Erzählungen, die sie in den europäischen Wissenshaushalt einbrachten. Im Mittelpunkt des Vortrags steht der Mediziner und Anthropologe Johann Friedrich Blumenbach und die Frage, inwiefern er die in ethnographischen Wissensbeständen vermittelten „imaginaries of race“ rezipierte und transformierte.