„Couragierte Schule“ – Fortbildung am 28. Mai: Schulmuseum Leipzig stellt Konzept vor

Im Rahmen der vom Projekt "Couragierte Schule" des Lokalen Aktionsplanes Halle angebotenen Fortbildungsreihe ist am Mittwoch, dem 28. Mai 2008, das Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig zu Gast.

Museumsleiterin Elke Urban stellt unter dem Titel "Demokratieerziehung im Schulmuseum – wie geht das?" das Konzept des Leipziger Schulmuseums vor. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr in den Räumen der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis (Leipziger Str. 37, oberer Boulevard, Zugang über Martinstraße)
Auf den ersten Blick mag dieser Titel überraschend klingen. Und den Traditionalisten unter den Museumsleuten mag sie wie eine Anmaßung vorkommen. Hat doch ein Schulmuseum vor allem die Lernutensilien aus früheren Zeiten zu sammeln, sie  für die Nachwelt aufzubewahren  und sie anschließend in systematischen Übersichten zu präsentieren. Ausgewählte Musealien sind dann hinter Glas zu besichtigen und ein kompetenter lebender, schriftlicher oder virtueller Museumsführer erklärt in der Regel die Zusammenhänge. Manchmal gibt es am Ausgang ein  paar Souvenirs, zum Beispiel Fleißkärtchen oder Schiefertäfelchen. Viel Nostalgisches klebt an dieser Vorstellung, und die meisten Besucher erwarten nicht viel mehr von einem Schulmuseum.

Als außerschulischer Lernort hat das Schulmuseum in Leipzig mit einer Sammlung von ca. 60 000 Musealien, Fachbibliothek und Dokumentensammlung, mit Ausstellungen, Wettbewerben, Werkstattangeboten und Fortbildungsseminaren andere Qualitäten. Dort gibt es konzeptionelle Anreize und Gestaltungsmöglichkeiten, um Demokratie als soziale und politische Handlungsorientierung zu begreifen. Die Zielsetzung der Aktivitäten des Schulmuseums lässt sich kurz folgendermaßen umreißen: Es geht um die Sensibilisierung gegenüber jeglichen Formen von Gleichschaltung und Unterdrückung, um die Herausbildung politisch-moralischer Urteilsfähigkeit und Zivilcourage, wie auch um die Fähigkeit, Konflikte auf friedliche Art zu lösen, die Bereitschaft von Schülern zur Partizipation und nicht zuletzt die Fähigkeit, sich empathisches Vermögen anzueignen.

Interessierte SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern, SchulsozialarbeiterInnen und andere Akteure sind herzlich eingeladen, das interessante und vielfältige Konzept des Schulmuseums -Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig kennen zu lernen.

Hintergrund: Das Projekt Couragierte Schule ist eines von vier integrierten Projekten des Lokalen Aktionsplans ?Jugend für Vielfalt, Demokratie und Toleranz – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus? in Halle. Es befasst sich praktisch und konzeptionell mit politischer Bildung in der Schule und begleitet Schulen, die den Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage erringen wollen oder bereits errungen haben. Verschiedene Vereine und Träger haben sich für das Projekt zusammengeschlossen und themenspezifische Angebote entwickelt. Neben interkulturellen Seminaren, thematischen Elternabenden, Radioworkshops und Aktionstheater werden auch erlebnisorientierte Projektmodule angeboten. Entscheidend ist, dass hier kein starres Bildungsprogramm vorgesetzt werden soll, sondern vor allem auf die Selbstorganisation der Schulen und SchülerInnen gesetzt wird.