Das Kinder- und Jugendradio von RADIO CORAX gibt es schon seit Beginn des Senders. Seit über 22 Jahren ertönen junge Stimmen wie die von Grünschnabel, Black Sheep, Graureiher, Wuterus, Muckefux, Audaxe und wie sie alle hießen und heißen auf der 95.9 und darüber hinaus. Und während wir
Medienpädagoginnen dankbar auf die über 22 Jahre Erfahrungen zurückblicken, von dessen Wissen wir täglich profitieren, so schauen wir momentan wohl mit besonders wehmütigen Augen auf die letzten fünf Jahre. Denn seit 2018 wird das Kinder- und Jugendradio als Projekt über Aktion Mensch gefördert. Viel hat sich in diesen Jahren verändert, denn Gelder waren vorhanden und eine langfristige Projektplanung wurde dadurch möglich(er). Wir haben eine Vielzahl an verschiedenen Kooperationspartnerinnen gewonnen und regelmäßig neue Kinderund Jugendredaktionen gegründet oder dabei unterstützen dürfen. Manche unserer früheren Jungredakteure und-redakteurinnen haben mittlerweile eigene Sendungen im Programm oder sind in der Tagesaktuellen Redaktion aktiv. Und trotz des ein oder anderen Wechsels der Medienpädagoginnen, dem Kommen und Gehen mancher Kinder und Jugendlicher und der Pandemie, die das Radiomachen erschwert hat, war uns die Finanzierung in den letzten fünf Jahren sicher. Nach diesen fünf Jahren ist das Kinder- und Jugendradio an einem Punkt, an dem sich vieles stimmig anfühlt: Wir haben einen festen Stamm an Kooperationspartnerinnen, Kids und Jugendliche, die sehr regelmäßig und mit viel Freude Radio machen, und sind in der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Halle verankert. Die Wege und
Erfahrungen der letzten Jahre haben sich also ausgezahlt. Doch mit Beginn von 2023 steht ein
Neustart im Kinder- und Jugendradio an. Denn nach fünf Jahren Aktion Mensch müssen neue Finanzierungsmöglichkeiten her. Das hat dazu geführt, dass wir Medienpädagoginnen seit einigen Monaten neben dem Radio und Betreuung der Kids und Jugendlichen vor allem eins zu tun haben: Anträge schreiben! Gleichzeitig betreiben wir auf städtischer Ebene Lobbyarbeit für das Kinder- und Jugendradio, um unsere Chancen auf Finanzierung zu erhöhen. Das beinhaltet Treffen mit Politiker
innen verschiedener (demokratischer) Fraktionen oder auch Besuche in Gremien wie dem Jugendhilfeausschuss der Stadt. Ohne eine ausstehende Finanzierung ist die Zukunft des Kinderund
Jugendradios und zudem auch die unserer Arbeitsplätze ungewiss. Mit diesem finanziellen Problem
reihen wir uns in eine lange Schlange mit anderen Projekten ein. Ähnlich wie wir, haben auch das mehrsprachige Radio und das inklusive Radio im Sender das regelmäßig wiederkehrende Problem der Finanzierung. Und auch außerhalb von CORAX geht es vielen Projekten der Kinder- und Jugendarbeit ähnlich. Das macht deutlich: die projektbasierte Finanzierung ist ein strukturelles Problem. Ein Problem, welches dazu führen kann, dass etablierte Orte der Kinder- und Jugendvernetzung und mit ihnen Safer Spaces für junge Menschen wegfallen. Während die Zahl der von uns alleinig im zweiten Halbjahr 2022 gestellten Förderungsanträge mittlerweile in den zweistelligen Bereich wandert und unsere Projektkoordinatorin noch immer die Augen für weitere Förderungsmöglichkeiten offen hält, können wir euch eins versprechen: Auch 2023 wird es ein Wiedersehen mit dem Kinder- und Jugendradio geben! Wie das aussehen wird? Ob in ehrenamtlichen Händen oder weiterhin betreut von festangestellten Medienpädagoginnen? Das wissen wir noch nicht! Aber so schnell geben wir nicht auf. Denn wenn die letzten Jahre eins gezeigt haben, dann, dass die kritischen Stimmen von Kindern und Jugendlichen das Programm von RADIO CORAX bereichern. Und das qualitativ hochwertige Gekrächzeder Jungvögel wollen wir euch, liebe Hörerinnen, auf keinen Fall vorenthalten. An dieser Stelle möchten wir uns mit einem großen Dankeschön an all unsere Unterstützer*innen, Kooperationspartner*innen und insbesondere an unsere jungen Radiomachenden wenden. Unseren vielfältigen Unterstützer*innen und Kooperationspartner*innen danken wir für lehrreiche Gespräche, aufmunternde Worte, helfende Hände bei der Akquise von Kindern und Jugendlichen sowie fachliche Ratschläge für gelungene medienpädagogische Radioarbeit. Und euch, liebe Kinder und Jugendliche, die ihr wöchentlich mit uns Sendungen und Beiträge plant und produziert, euch danken wir für eure wirklich großartige Radioarbeit! Und wir bedanken uns bei euch, dass ihr uns als Freizeitangebot und auch euch selbst, nämlich eurer eigenen Redaktionsarbeit, treu geblieben seid, auch wenn wir in den letzten Monaten aufgrund der angespannten Lage mal Redaktionssitzungen ausfallen und die Radioarbeit ruhen lassen mussten. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass wir einige von euch regelrecht davon abhalten mussten, die lange Liste der hallischen Stadtratabgeordneten persönlich für das Kinder- und Jugendradio durchzutelefonieren. Euer Tatendrang gibt uns Hoffnung! Auf den folgenden Seiten wollen wir euch Leserinnen einen Teil des Kinder- und Jugendradionetzwerks näherbringen. Deswegen haben wir unsere Netzwerk- und Kooperationspartnerinnen nach kurzen Texten über ihre Rolle in der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Medienbildung in Halle und darüber hinaus gefragt und sie gebeten, auch aktuelle strukturelle Herausforderungen und Probleme kritisch zu beleuchten. Leider konnten nicht alle
Projektpartner*innen unserer Bitte nachkommen. Gründe hierfür, wir kennen sie nur zu gut: Zeitmangel und/oder fehlende personelle Ressourcen. Dennoch ist auf den folgenden Seiten eine bunte und lesenswerte Mischung an Reflexionen, Forderungen und Handlungsoptionen entstanden. Und apropos
bunt und lesenswert: Zu Wort kommen natürlich auch wieder Mitglieder des Kinder- und Jugendradios. Wir philosophieren zusammen über Freiheit und dürfen einige Beiträge über ihre Perspektive auf Jugend lesen. Dabei hat uns unter anderem wieder die Redaktion Zündstoff von tumult unterstützt. Auch die traditionsreiche Rubrik Hingehört widmet sich einem Jugendradio-Urgestein und blickt unter anderem auf dessen unglaubliches Wissen über Metal. Etwas besorgt aber auch hoffnungsvoll blicken wir in die Zukunft des Kinder- und Jugendradios und wünschen viel Freude beim Lesen unserer diesjährigen und bereits vierten Programmzeitung.
Maren
im Namen vom restlichen Jugendradio-Team: Andrea, Ariane und Max

Außerdem gibt es für die Monate Dezember 2022 und Januar 2023 – wie immer – einen Ausblick auf das Radioprogramm von Radio CORAX in Gänze, auf einzelne Sendungen im Besonderen und auf ausgewählte Veranstaltungen in Halle und Umgebung.

Zeitungsdownload & Programmschema für Dezember und für Januar

Die CX-Zeitung gedruckt
Die Programmzeitung von Radio CORAX gibt es auch gedruckt zum Lesen. Sie liegt aus u.a. in der Uni, in geöffneten Kinos, Bars und Cafés in Halle:

Sie liegt auch in Leipzig und Magdeburg aus:

• Moritzhof
• Offenen Kanal Magdeburg
• Feuerwache