Den drei Freien Radios in Sachsen droht der Frequenzpartner verloren zu gehen: Apollo-Radio. Der Klassik- und Jazzfunk ist einst unter Aufsicht der sächsischen Landesmedienanstalt von den privaten sächsischen Rundfunkanbietern gegründet worden, um eine erfolgreiche Bewerbung des Hamburger Klassik-Radios in Sachsen zu verhindern. Es sollte kein weiterer externer Mitbewerber auf den Werbemarkt drängen. Zwei Drittel der Frequenzen nutzt Apollo für sich, 49 Stunden in der Woche gehören den Freien Radios. Apollo trägt in diesem Modell den überwiegenden Teil der Ausstrahlungs- und Leitungskosten für die drei freien Radios.
Mitte Oktober hatte Apollo-Radio die Vereinbarung mit den freien Radios zum 01.01.2010 aufgekündigt, um zukünftig Kosten zu sparen. Die sächsische Medienanstalt, die sich 2004 für das Zustandekommen des kommerziell – nichtkommerzielle Finanzierungsmodells stark gemacht hatte, sieht sich bisher nicht in der Pflicht regulierend einzugreifen. Zeit scheint dabei – trotz des schnell näher rückenden Abschalttermins – keine Rolle zu spielen.
Das heißt, wenn es keine Neuauflage der Vereinbarung oder alternative Übernahme der Kosten für die freien Radios gibt, werden ab dem 01.01.2010 die eigentlich bis zum 31.12.2014 lizenzierten Freien Radios in Leipzig, Chemnitz und Dresden ihren Sendebetrieb einstellen müssen.
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