Die Parole, die noch vor Kurzem für die Unterstützung des Projekts in der Hafenstraße 7 stand, scheint angesichts seines Umzuges in die Galgenbergschlucht obsolet zu sein. Doch so wie in der Debatte um die Hasi verschiedene stadtpolitische Interessen verhandelt wurden, so steht auch die Forderung „Hasi bleibt“ für mehr als das Verleiben des Projekts an seinem ursprünglichen Ort.
Das Projekt in der Hafenstraße 7 wurde von Radio CORAX von Anbeginn an mit eigenen Berichten und Einschätzungen medial begleitet. Zu Wort kamen Aktivist*innen als auch städtische Vertreter*innen, während der versuchten Räumung zudem Protestierende und Polizei.
Teile der lokalen Medienlandschaft richteten sich parteiisch gegen das selbstverwaltete Projekt. Angesichts der Leerstellen, die diese Berichterstatung ließ, war und ist für uns die mediale Begleitung des Projekts Hafenstraße nach wie vor essentiell. Wir stellen eine Öffentlichkeit im Sinne einer solidarischen Berichterstattung her.
Teile der lokalen Medienlandschaft richteten sich parteiisch gegen das selbstverwaltete Projekt. Angesichts der Leerstellen, die diese Berichterstatung ließ, war und ist für uns die mediale Begleitung des Projekts Hafenstraße nach wie vor essentiell. Wir stellen eine Öffentlichkeit im Sinne einer solidarischen Berichterstattung her.
Eine solidarische Berichterstattung bedeutet für uns, dass wir uns eine unabhänige Position erarbeiten, die wir in den verschiedenen Redaktionen immer wieder diskutieren. Dies kann auch bedeuten, dass wir unterschiedliche Positionen und jeweilige Diskussionsstände abbilden. Es kann aber auch bedeuten, dass wir uns um eine kritische Reflexion – etwa des Freiraumbegriffs oder aktivistischer Strategien – bemühen. Eine solidarische Berichterstattung bedeutet, parteiisch zu sein – dennoch legen wir an sie den Maßstab der Sachlichkeit an und wollen Parteilichkeit nicht verschleiern, sondern als solche kennzeichnen.
HaSi bleibt! steht auch gegen das Verschwinden von kulturellen und sozialen Freiräumen aus der Innenstadt von Halle. Sie verschwinden, weil kommerzielle Interessen an Flächennutzungen in der Hafenstraße, in Glaucha und anderswo, selbstorganisierte und gemeinschaftliche Projekte in die Peripherie verdrängen. Langfristig heißt eine solche Entwicklung, dass die Innenstadt zu einem unsozialen Ort wird, an dem nicht-kommerzielle und gemeinschaftliche Angebote keinen Platz mehr finden und sich die Teilhabemöglichkeiten von Menschen nach ihren finanziellen Vermögen bemessen.
Als nichtkommerzielles, lokales und freies Radio, das seit Jahren an der Suche nach bezahlbaren, seinen Bedürfnissen entsprechenden Räumlichkeiten in der Innenstadt von Halle scheitert, fordern wir den Schutz, die Erhaltung und das Etablieren von Freiräumen, wie sie mit der Hasi für drei Jahre in der Innenstadt präsent waren. Sie bieten die Möglichkeit für Partizipation, Begegnung und Mitsprache und manifestieren so die Prinzipien, die auch für unser Radio grundlegend sind.
In diesem Sinne: Hasi bleibt!