RADIO CORAX-Preis 2003, Die Gewinner des Jahres 2003
"Preise sind wie Hämorrhoiden – irgendwann bekommt sie jedes Arschloch."
Zitat Billy Wilder
Dieser Ausspruch des legendären und mehrfach mit dem Oscar prämierten Hollywood-Regisseurs Billy Wilder trifft wohl auf jede Preisverleihung zu. Auch die Jury der Radio Corax-Preisverleihung hatte diesmal die anspruchsvolle Aufgabe, Hochwertiges von Engagiertem zu unterscheiden. Durch die Vielzahl der Bewertungen und subjektiven Entscheidungen ergibt sich eine für Corax repräsentative Gewinnergruppe.
Und so wurde am 08. November 2003 zum dritten Mal der Radio Corax-Medienpreis vergeben.
Im Normalfall ist eine Preisverleihung eine dröge Abfolge von Höflichkeitsapplaus und gähnender Langeweile. So aber nicht bei uns, denn der Elektro-Pop-Bastler Maik Design polarisierte das Publikum mit seinen eigenwilligen Rhythmen. Er selbst bezeichnet seine Stücke als "elektronische Kindermusik für liebe Leute", wobei die weniger lieben Leute Zuflucht an der Cocktailbar suchten. Mit seiner Musik gab er der Preisvergabe den nötigen akustischen Trieb. Die locker – souveräne Präsentation übernahmen Wolf B. und Thomas "Teppich" G., die auf ihre Art den Raum mit menschlichem Glanz erfüllten.
Vergeben wurde der Preis in folgenden acht Kategorien:
1. Radioexperiment/Radiokunst
In der Jury waren Peter Zorn (Werkleitz), Golo Föllmer (MuK) und Ricardo Feigel (MSA)
Gewinner dieser Kategorie war der Beitrag ´Wolves In Greenland` von Ralf Wendt. Der Corax-Veteran gestaltet mehrere Sendungen (u.a. Delphin) und verarbeitete mit dem Gewinnerbeitrag seine Eindrücke einer Grönlandreise.
2. Kulturradio
In der Jury waren Ulrich Griebel (mdr), Annegret Hahn (Thalia) und Christoph Werner (Puppentheater).
In dieser Kategorie gab es zwei erste Plätze.
Prämiert wurde die Sendung:
´CineAppel – Gespräch mit Karl-Ernst Sasse`. Die Kinosendereihe ´CineAppel`, ein Magazin das in Grenzen zwischen Ironie und Lebensweisheiten spielt, wird von Gerd Naumann produziert.
Der zweite Gewinner der Kategorie ist Ralf Wendt, mit dem Beitrag ´Stalingrad` aus der Sendereihe ´Radiogeschichte`, einer Collage zeitgenössischer O-Töne.
3. Lokale Berichterstattung
Die Jury bestand aus Rainer Moers (Beatles Museum), Jens Hinniger (mdr-info) und der Programmredaktion des ´Radio Dreyeckland`.
Der erste Platz ging an das Feature ´Ich gründe eine Band und werde berühmt`, einem aktuellen Beitrag aus O-Tönen von Teenagerträumen und -taten.
Produziert wurde der Beitrag von Peter Schneidewind in Zusammenarbeit mit der Redaktion ´Dazzi`.
4. Interkulturelles Radio
In der Jury hörten Petra Schneutzer (Ausländerbeauftragte der Stadt Halle), Achim Büring (Ausländerbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt) und Frau Drost Abgerjan (MLU).
Fremd- und deutschsprachige Hörer freuen sich auf die Gewinnersendung ´Rodina`.
Ein russischsprachiges Magazin von André Böttger und Wladimir Dexbach.
5. Kinder und Radio
In der Jury waren die Musiker Gerhard Schöne und Reinhard Lakomy, sowie Frau Brunhilde Ott (Kinderschutzbund).
In dieser Kategorie war der Gewinner diesmal sehr sportlich. Der Preisträger beschäftigte sich mit ´Fußball`. Auf dem Rasen gekickt haben hier die Jungen der Kinderredaktion ´Grünschnabel`.
6. Gegenöffentlichkeit
Die Juroren waren Christian Find (Radio O-Ton), Uta Göttschling (VL) und Michael Roch (mdr).
Großes soziales Interesse zeigte der Beitrag ´Sozialmagazin` von Götz Rubisch. Er wurde als bester Beitrag dieser Kategorie gewählt.
7. Musikpräsentation
In die Sendungen gehört haben Tom Wolter (theatrale), Klaus Fiehe (intro) und Martin Jones (mdr).
Auch hier konnte sich die Jury nicht auf einen einzelnen Gewinner festlegen. Somit teilten sich die Sendungen ´Schum`, von Juri Kharlamov und Peter Kirschnik, und ´Schwarzhören`, von Elija Schwarz den begehrten ersten Platz.
8. Liveset
Neben unserem Stammhörer Wolfram Otto waren auch Bruno Kramm (Das Ich) und Markus Stuth (mdr) in der Jury.
Die Macher von ´Deep` überzeugten die Jury von ihrer musikalischen Ader.
Tiefer in die Musik gingen hier Sebastian Römer und Mark Bailey.
Das Ende der Preisverleihung war nicht das Ende der Nacht. So wurde noch bis früh in den Morgen mit der Corax-Hausband, den DJs von ´Waschmaschine`, ´Wildeast Movement` und ´Rockstone Soundstation` gefeiert.
Wir bedanken uns bei den Sponsoren MSA, EVH, dem Studierendenrat, ISA, Halle – die Stadt, ÖSA, malsehn, polyhymnia und JP electronics am Opernhaus.
Herzlichen Dank auch an unsere Dekorateure von ´www.sehnsedahastes`.de.
Ganz besonders danken wir dem Kino LUX für die uns entgegengebrachte Unterstützung in guten wie in schlechten Zeiten. Dankeschön!
Wir sehen und hören uns auf 95.9 und im nächsten Jahr zur vierten Preisverleihung