Ich heiße Karl-Heinz und habe Kunst.

So hieß mal ne schöne Ausstellung im Osten- oder genauer in Halle. Autodidakten stellten brachiale oder auch ganz leise, in jedem Falle kaum markttaugliche Kunst aus.
Das hat damals -Mitte der 80er Jahre- für einen Moment lang richtig Spaß gemacht. Diese Art Vergnügen ist allerdings selten geworden in Halles Kunstbetrieb. Zu viele der Künstlerinnen und Künstler schielen auf den kommerziellen Erfolg, nicht zuletzt, weil sie schließlich Miete zahlen müssen und so. Und auf diese Weise ist wirklich wilde Kunst selten in Halle.
Jetzt wäre es schön, könnten wir sagen: „Na ja- aber hier auf Radio CORAX….“ Aber da ist die wilde wüste Kunst auch eher selten, aber: aber es gibt sie immerhin.
Da Radio auch manchmal etwas von Wieder- Erkennen hat, tauchen ein paar dieser Guerilla-Aktionen auch wöchentlich auf: Jeden Samstag 13 Uhr gibt es aus der nichtkommerziellen KünstlerInnen-Szene Europas ein kleines halbstündiges Schmankerl. Meist dreht es sich hier nicht um so etwas wie Hörspiel, sondern eher krude Ideen, die eben diese Menschen in 14 Ländern weltweit eben so in das gemeinsame Network hineintragen. Dieses Netzwerk heißt radia.fm und CORAX ist mit von der Partie. Wer Lust hat, da mal etwas beizusteuern, ist herzlich willkommen.

Hörspiel gibt es natürlich auch auf CORAX- wöchentlich Sonntags 20 Uhr und am folgenden Samstag um 10 in der Wiederholung. Die Sendung heißt FREISPIEL und hat am ersten Aprilsonntag ein kleines Highlight zu bieten: Heiner Grenzlands Krach-Tsunami ganz in der Tradition von Mister Orwells „war of the worlds“.
Also am 6.April 20 Uhr…
Nun ist Kunst im Idealfall auch Karl-Heinz und umgekehrt. Und das heißt, Radio machen kann sein wie Kunst anbieten. In diesem Sinne ist der wöchentliche Dialog WORKSTATIONS sehr zu empfehlen- jeden Samstag 13.30 Uhr- Menschen reden hier über ihre Arbeits-Biografien. Ganz unverblümt und gar nicht radiotauglich eigentlich, oder doch?
Jeden Samstag 15 Uhr steht Radio EREVAN ins Haus. Da reichen sich zwei Menschen auf ihren krummen Wegen in die Welt einander die Bänder und Gespräche zu. Wiederholungen meist Do 15 Uhr….

Nun ja- und im Sinne von Karl-Heinz gibt es noch mehr Kunst im Radio CORAX oder CORAX in der Kunst- in jedem Falle ist diese ernstzunehmende Arbeitsweise so ganz allmählich dabei, die gewöhnliche Radiolandschaft mit sperrigen und schönen Gegenden zu durchsetzen.
Vielleicht ist ja ganz CORAX irgendwann in diesem Sinne Karl-Heinz:
Desinteressiert am kommerziellen Erfolg- interessiert nur an der erotischen Ausstrahlung des Ehrlichen. Kunst ist, was wahr ist.

Karl-Heinz.

weitere Informationen unter:
www.radia.fm
www.radioerevan.net
www.radiorevolten.net