Talkin‘ bout a Revolution? Sende- und Vortragsreihe über 1968

Die Sendereihe zum Jahr 1968 wird auch von der Veranstaltungsreihe das unmögliche verlangen begleitet, die in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt und der Oper Halle stattfindet. Sie wirft 50 Jahre nach den bewegenden Ereignissen in Ost und West einen Blick auf die blinden Flecken dieses Jubiläums und fragt dabei auch nach Bezügen zur Gegenwart.

Im Osten nichts Neues? – Von ’68, dem Autoritarismus und seinen späten Folgen Diskussion mit Bernd Gehrke, Torsten Hahnel und Petra Dobner 27. November 2018, 19 Uhr, Operncafé

1968: Feindbild und Geburtsstunde der Neuen Rechten? Diskussion mit Volker Weiß 4. Dezember 2018, 19 Uhr, Operncafé

Comrades where are you today Film und Diskussion mit Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen 15. Januar 2019, Zazie, 18 Uhr

Wenn 2018 – 50 Jahre danach – über 1968 gesprochen wird, fixiert sich die deutsche Öffentlichkeit tendenziell auf wenige Aspekte eines komplexen historischen Prozesses: 1968 erscheint als ein Generationskonflikt deutscher Studenten, der seinen Höhepunkt und Niedergang in diesem einzigen Jahr erfuhr. Wenn wir uns in einer Corax-Sendereihe diesem Thema zuwenden, wollen wir den so gesteckten Rahmen etwas erweitern: 1968 war ein Weltereignis, das mit Entwicklungen zusammenhängt, die viel eher als „long sixties“ bestimmt werden können. Es ist Kulminationspunkt einer Reihe von Konflikten und Kämpfen, in denen weltweit die Fabriken mindestens eine genauso große Rolle spielten wie die Universitäten.

Was waren die gesellschaftlichen Bedingungen, die damals die Revolution als eine Möglichkeit erscheinen ließen? Welche Aspekte waren lediglich Teil einer Modernisierung des Kapitalismus, welche Aspekte gingen darüber hinaus? U.a. diesen Fragen wollen wir uns in unserer Sendereihe widmen. Außerdem wollen wir mit Menschen ins Gespräch kommen, die das damalige Geschehen miterlebt haben und deren Sicht kaum in den üblichen Erzählungen des Jubiläums-Spektakels vorkommt.

Die Sendereihe findet im Mai an jedem Dienstag jeweils ab 13 Uhr im Mittagsmagazin statt:

    1. Interviews/Beiträge aus den Sendungen:

      * Denken lernen mit Ilse Bindseil – Link
      * Keine Ruhe nach dem Sturm findet Ulrike Heider – Link
      * Christoph Jünke über ignorierte Vorläufer – Link
      * Taufert, Seidel und Dellwo korrigieren Narrative – Link
      * Besprechung: „Keine Ruhe nach dem Sturm“ (Ulrike Heider) – Link
      * Mein 68 erzählt Hannes Heer – Link
      * Besprechung: „Paris Mai 68 – Die Phantasie an die Macht“ – Link
      * Norbert Frei: Jugendrevolte und globaler Protest – Link
      * Negator & Kazimir: Die Situationisten und der französische Mai ’68 – Link
      * Christian Frings: Italien – Ein Kampfzyklus 1960 bis 1980 – Link
      * iz3w: 1968 international – ein grenzenloser Aufbruch – Link
      * Mit Thomas Bremer über das lange 1968 in Italien – Link
      * Bernd Gehrke über 1968 in der DDR, CSSR und Polen – Link
      * Roger Behrens über ein nachvollziehbares, aber harmloses Begehren – Link
      * David Bebnowski über den Zauber der Theorie – Link
      * Felix Klopotek über einen Staatskritiker mit Lehrstuhl: Johannes Agnoli – Link
      * Christoph Jünke über einen großen Bruder der ApO: Peter Brückner – Link
      * Carsten Prien über einen Theoretiker der Neuen Linken, Hans-Jürgen Krahl – Link
      * Robert Wolff zur Theorie der Stadtguerilla in der BRD – Link
      * William Andrews über 1968 in Japan – Link
      * David Spreen zur Geschichte der K-Gruppen – Link
      * Jana König über falsche Wege und neue Anfänge – Link
      * Katharina Karcher über die Geschichte der Roten Zora – Link
      * Felix Klopotek über Riots und Fabrikkämpfe in Detroit – Link
      * Alexander Sedlmaier über radikalen Protest aus konsum-historischer Perspektive – Link
      * Christoph Jünke über Leo Kofler als vergessenen Vordenker von 1968 – Link
      * Peter Cardorff über „1968 – Der Widerspruch“ – Link

Die Sendereihe begleitet die Veranstaltungsreihe das unmögliche verlangen, die in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt und der Oper Halle stattfindet. Sie wirft 50 Jahre nach den bewegenden Ereignissen in Ost und West in sieben Veranstaltungen im Frühsommer und Herbst einen Blick auf die blinden Flecken dieses – zu erwartenden – Jubiläums-Spektakels und fragt dabei auch nach Bezügen zur Gegenwart.

Keine Ruhe nach dem Sturm Buchvorstellung und Diskussion mit Ulrike Heider 3. Mai 2018, 19:00 Uhr, Operncafé

‚Politik und Psychodelic‘ – Ostblock-Popkultur zwischen Nonkonformismus und “Normalisierung” 1968 – 1978 Multimedia-Vortrag von Alexander Pehlemann 23. Mai 2018, 19:00 Uhr, Operncafé

Mein ’68. Ein verspäteter Brief an meinen Vater Film, Vortrag und Gespräch mit Hannes Heer 5. Juni 2018, 18:00 Uhr, Zazie Kino und Bar

Niedergeschlagene Hoffnung – Der Blick nach Prag und in die DDR Diskussion mit Wolfram Tschiche und Jan Šícha 21. August 2018, 19 Uhr, Roter Ochse

Im Osten nichts Neues? – Von ’68, dem Autoritarismus und seinen späten Folgen Diskussion mit Bernd Gehrke, Torsten Hahnel und Petra Dobner 27. November 2018, 19 Uhr, Operncafé

1968: Feindbild und Geburtsstunde der Neuen Rechten? Diskussion mit Volker Weiß 4. Dezember 2018, 19 Uhr, Operncafé

Comrades where are you today Film und Diskussion mit Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen 15. Januar 2019, Zazie, 18 Uhr

  1. das unmögliche verlangen ist ein Projekt von Radio Corax in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt und der Oper Halle.