Tropical Punk ::: KUMBIA QUEERS ::: am 22. Juni im VL : präsentiert von Corax

Geheimtipp trifft es schon ganz gut:

Eine der abgefahrendsten und sympathisch ungeschliffensten Bands aus Argentinien ist am Mittwoch, 22. Juni zu Gast im VL in Halle.

Ein wahrhaft glücklicher Umstand ist es, dass die sechs Cumbia-durchsogenen Tropical-Punk-Ladies auf ihrer Tour auch in Halle auftauchen. Die Noticias Redaktion von Radio CORAX hatte ihre Finger im Spiel. Und so kommt es, dass CORAX das Konzert im Rahmen der Queer Movie Nights erwartungsfroh für Euch präsentieren darf.

Nach dem Konzert übrigens heißt es weitertanzen. Geographischer Wechsel zu Balkan-Beats mit einer DJane.

 

Sechs erfahrene Musikerinnen aus Argentinien und Mexiko, von der aktuellen Punkrockszene gelangweilt, beschließen eines Tages in Buenos Aires, etwas ganz anderes zu machen: Cumbia. Was aus einer Bierlaune heraus beginnt, führt im Sommer 2007 zur Gründung der Kumbia Queers.

Sie gehen die Cumbia noch mal anders an. Sie machen es queer. Überkommene Bezeichnungen ignorieren sie, ihren Stil nennen die Frauen „1000 Prozent Tropipunk“. Zunächst wussten sie nicht so genau, wie Cumbia „geht“. Sie probierten herum, die Ideen für das neue Genre sprudelten, und so nahmen sie ihre erste CD in Rekordzeit auf. Auf der CD „Kumbia Nena!“ (2007) sind viele Coverversionen in puckerndem Rhythmus hören, Titel von Madonna, Nancy Sinatra, The Cure, den Ramones etc. Aus Madonnas „La Isla bonita“ wird „La Isla con chicas“, die „Insel voller Mädchen“, ein absolutes Lesbenparadies!

Sängerin Ali Gua Gua über die Ideen der Band: „Am Anfang haben wir gesagt, wir wollen Lieder von Mädchen für Mädchen machen, jetzt machen wir Lieder von Mädchen für Männer … Nein Quatsch! Aber wenn bei den Punkrockgruppen der ewig zornige ­Jugendliche das Modell ist, so ist es bei uns eher umgekehrt: Uns geht es um die Freude, den Spaß, die Sinnlichkeit.“

Ihr Mix aus Punk, Cumbia und Queerness ist in Lateinamerika – und weltweit – ziemlich einzigartig. In Argentinien, Chile und Mexiko haben sie bereits ihre feste Fangemeinde. 2010 sind die Kumbia Queers durch Mexiko getourt und haben auf dem größten Festival in Mexiko Stadt, dem „Vive-Latino“, gespielt. Mit ihrer gewitzten Mischung sind die sechs Frauen schon weit herumgekommen. Kein Konzertort gleicht dem anderen – sei es der zentrale Platz Zócalo in Mexiko-Stadt, ein Altenheim in Chile oder ein Frauengefängnis in Buenos Aires.

Im Juli stellten sie auf ihrer ersten Europa-Tournee ihre neue CD vor und infizierten nun auch Europa mit dem Tropi Punk Virus: „La gran estafa del Tropi-Punk“, eine Anlehnung auf Spanisch an „The great Rock’n’Roll Swindle“. Bescheidenheit? So ein Quatsch. Brauchen sie auch nicht.

Für 5 Euro seid ihr dabei, reinhören könnt ihr übrigens hier.