Zwischenfälle

Ab Februar 2025: Jeden zweiten Dienstag, 16 Uhr.

Sendereihe über die beunruhigende Aktualität der Vergangenheit: Hier wird einer gegenläufigen Erinnerung Gehör verschafft und die Vergangenheit mit den Mitteln des Rundfunks in die Gegenwart geholt. So wird der Geschichte eine akustische Dimension verliehen.

Aktuelle Sendung (März 2025):

„Sie war eine Heldin … und sie war eine Romni!“

Alfreda „Noncia“ Markowska, eine polnische Romni, die während des Zweiten Weltkriegs etwa 50 Kindern das Leben rettete.

Als NS-Deutschland in Polen einfiel und mit dem Zweiten Weltkrieg auch die systematische Verfolgung von Sinti:zze und Rom:nja begann, verlor Noncia ihre gesamte Familie bei einer Massenerschießung. Sie überlebte, suchte nach ihren Verwandten, wurde zur Zwangsarbeit gezwungen und schaffte es trotz ihrer eingeschränkten Möglichkeiten andere zu retten, sie zu verstecken und für sie zu sorgen.

Ihre Geschichte ist ein beeindruckendes Beispiel für Menschlichkeit, Solidarität und reiht sich in den Rom:nja- Widerstand gegen den Nationalsozialismus ein. Für viele, wie auch für die Schauspielerin und Aktivistin Estera Stan, ist sie heute eine Art “Heldin” und trotzdem blieb ihre Geschichte lange Zeit ungesehen.

Die Autorin dieser Sendung Julia Jacumet studiert Geschichte und setzt sich mit NS-Verfolgung und Widerstand von Rom:nja und Sinti:zze auseinander. Sie arbeitet seit 2024 in einem Forschungsprojekt zur Entschädigungspraxis von NS-Unrecht an der Minderheit mit. Die Grundlage für diese Sendung ist der Bericht von Karol Gierlińsk aus dem Jahr 2006, der auf polnisch vorliegt. Andrej Lysou hat den Text für uns ins Deutsche übersetzt.