“Do you remember the sound of my voice?” KITE

“In der letzten Zeit hat mich das Thema Terraforming auf dem Mars beunruhigt, besonders vor dem Hintergrund des offensichtlichen Konflikts zwischen der gegenwärtigen Klimakatastrophe und den Reisen der Superreichen ins All. Neben dem angeborenen Drang nach Entdeckung, Kolonisation und Förderung unendlichen Wachstums scheint der Traum von der Besiedlung des Mars auch die Tendenz der Menschheit zur Flucht in andere Welten zu verdeutlichen, die sich aus der Vorwegnahme des Abgleitens in unser eigenes Aussterben und dem damit verbundenen Trauma ergibt.

Mit versteinerter Miene rennen wir aufgeregt einer kollektiven Schizophrenie entgegen, nur um festzustellen, dass unser Geist in einem Schwebezustand verharrt und sich an die Erinnerung an das, was gewesen ist, klammert, während er Klänge der Utopie projiziert. Die Zeit bricht in sich zusammen – die Gegenwart wird zur Erinnerung, die in der Zukunft abgerufen wird; die Körper sind fragmentiert, verschoben, sozial atomisiert. Hin- und hergerissen zwischen diesen Zuständen neigen wir dazu, unsere verkörperte Präsenz und die gemeinsame Verantwortung für eine kollektiv geschaffene und erlebte Materialität entweder zu vergessen oder zu verdrängen.”

“Do you remember the sound of my voice?” ist eine performative Installation, die sich dem Thema Terraforming auf dem Mars annimmt und uns auffordert, unseren Blick von den Wundern der technologischen Utopie auf unser Menschsein zu lenken. Mit dem Schwerpunkt auf dem bewussten Akt des tiefen Zuhörens werden Pauline Oliveros’ Klangmeditationen und Übungen zum Deep Listening als offene Tore zu einer persönlichen inneren Erfahrung aufgegriffen, während eine audiovisuelle Erzählung die äußere Ebene umhüllt.