9,50 Euro – Schlusslicht unter den westeuropäischen Mindestlohn-Ländern

Die Corona-Krise zeigt auf, dass viele der „systemrelevanten“ Tätigkeiten zu niedrig bezahlt werden. Diese bloße Erkenntnis führt jedoch nicht zu höheren Löhnen. So stehen aktuell die Verhandlungen für einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege mit entsprechenden Lohnerhöhungen vor dem Aus. Auch die Entwicklung der gesetzlichen Mindestlöhne wird durch die Corona-Pandemie nicht angeschoben. Im Gegenteil. Die Mindestlöhne in Europa sind zu Beginn des zweiten Corona-Jahres krisenbedingt deutlich schwächer angehoben worden als in den Vorjahren. Das zeigt der Internationale Mindestlohnbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung auf. Darin vergleichen die Autoren Malte Lübker und Thorsten Schulten die internationalen Mindestlöhne. Deutschland landet im westeuropäischen Vergleich der Mindestlöhne mit 9,50 Euro auf dem letzten Platz. Luxemburg führt die Liste mit 12,73 Euro an. Über die Mindestlohnentwicklung in Europa und in Deutschland sprachen wir mit Malte Lübker vom WSI der Hans-Böckler-Stiftung.


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