Gamification rechter Gewalt und der Anschlag in Halle

Das Ziel des rechten Terrorakts am Mittwochmittag in Halle war die Synagoge in der Humboldt-Straße. Dort befanden sich zum Zeitpunkt des Anschlags 51 Menschen um den bedeutenden jüdischen Feiertag Jom Kippur zu begehen. Der Anschlag gelang nicht, die Tür der Synagoge und die selbstorganisierten Sicherheitsvorkehrungen hielten dem Angreifer stand. Dennoch: zwei Menschen wurden bei dem Anschlag getötet. Zwei weitere Menschen wurden verletzt. Der Angreifer war in Kampfmontur und mit selbstgebauten Waffen und Sprengsätzen ausgestattet. Er streamte seine Tat auf der Videospieleplattform 'twitch'. In dem Video spricht der mutmaßliche Täter zum Publikum. Er äußerte sich antisemitisch, rassistisch und frauenfeindlich. Zudem leugnete er den Holocaust. Seine Tat erinnert an den Anschlag in Christchurch auf zwei Moscheen, der ebenfalls im Internet gestreamt wurde. Laut David Begrich von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus des Miteinander e.V. handelt es sich bei dem Anschlag in Halle um eine Art Gamification rechter Gewalt und um einen neuen Tätertyp. Wir sprachen mit David Begrich über den Anschlag und die Einordnung in die Erklärungsmuster von rechtem Terror.


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