Die Gesellschaft der Vielen radikal verteidigen mit den Mitteln der Literatur

...das ist die Position des Autors Max Czollek. Mit Desintegriert euch hat er eine Streitschrift und ein Konzept vorgelegt, in dem er zur Desintegration der Juden und Jüdinnen in Deutschland aufruft, da sie in dem deutschen Gedächtnistheater immer nur eine bestimmte Funktion einnehmen und nie für sich selbst als Individuen stehen. Er plädiert dafür, neue Bündnisse einzugehen und die Gesellschaft der Vielen auch durch ein jüdisch-muslimischen Bündnis einzufordern. Seine Ideen formuliert Max Czollek nicht nur auf Podien, in Artikeln und auf Theaterbühnen. Er ist auch Lyriker und hat vor Kurzem seinen neuen Gedichtband "Grenzwerte" im Verlagshaus Berlin herausgegeben. In diesem schreibt er Gedichte mit politischem Inhalt, Gedichte die als eine Art Erinnerungskultur wirken. Poesie sollte wehrhaft sein, diese These vertritt Max Czollek diese Woche auch in Berlin in der Buchhandlung Ocelot am Donnerstag Abend. Bereits heute Abend ist Max Czollek zu einer anderen Veranstaltung eingeladen, die nach der schon beschriebenen Gesellschaft der Vielen fragt und wie dies mit gegenwärtiger sogenannter Identitiätspolitik zusammengeht. Über all diese Themen und Fragen haben wir uns mit Max Czollek unterhalten. Zunächst blickten wir im Gespräch mit ihm auf die letzten sechs Wochen zurück, die seit dem rechtsterroristischen Anschlag in Halle vergangen sind. Kurz nach dem Anschlag waren wir mit ihm im Gespräch, nun wollten wir wissen, wie er sechs Wochen danach auf den politischen und medialen Umgang mit dem Anschlag blickt.


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