Rastertherapie: Eine Sparmaßnahme zulasten psychisch Erkrankter?

Jens Spahns Gesundheitsministerium brachte mit der "Rastertherapie" einen neuen Vorschlag zur Ökonomisierung der Gesundheit. Dabei sollte die Behandlungsdauer von psychischen Erkrankung durch ein Raster festgelegt werden, statt, wie jetzt, individuell durch die Therapeut*innen. Bei vielen hätte das die Therapie verkürzt. Hintergrund dessen ist die extrem lange Wartezeit auf Therapieplätze, Betroffene warten momentan viele Monate auf ihre erste Sitzung. Dieser Missstand sollte mit dem Gesetzesentwurf angegangen werden. Doch ist eine de facto Verkürzung der Behandlung vieler der richtige Weg? Es wurden Jonas, angehender Psychotherapeut, und Uwe Hauck dazu befragt. Uwe Hauck startete eine Petition gegen die Rastertherapie. Über 200.000 Menschen unterschrieben sie. Der öffentliche Druck, unter anderem auch durch die Petition von Uwe Hauck, ließ das Gesundheitsministerium zuletzt einknicken: Der Vorstoß wurde vorerst fallengelassen. Das Konzept der Rastertherapie steht jetzt jedoch im Raum. Es gilt abzuwarten, ob es nicht doch in Zukunft auf andere Weise durchgebracht wird.


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