Der vergessene Krieg im Shengal

Ende April wurden die deutsche Journalistin Marlene F. aus Darmstadt und der slowenische Journalist Matej K. in Shengal im Nordirak von der irakischen Armee festgenommen und sind seitdem in Haft. Die beiden Journalist*innen haben seit Monaten in Shengal dazu recherchiert, wie sich der im Jahr 2014 durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) verübte Genozid an den Ezid*innen bis heute auf ihre Lebensrealität auswirkt. Über die Region Shengal gibt es sehr wenig Medienberichterstattung auf Englisch, deshalb waren die beiden Journalist*innen Marlene F. und Matej K. gerade dabei, eine englischsprachige Medienplattform aufzubauen. Sie haben gerade ein längeres Dossier zu den jesidischen Gesellschaftsstrukturen und der politischen Lage vor Ort mit Interviews, Videos und Hintergrundberichten vorbereitet, bevor sie am 20. April durch die irakische Armee verhaftet wurden.

Sowohl die türkische als auch die irakische Armee greifen aktuell immer wieder in der Region an. Am 17. April hat die türkische Armee eine Invasion in Südkurdistan gestartet und am gestrigen Montag, den 2. Mai hat die irakische Armee die Sicherheitskräfte der Selbstverwaltung in der Shengal-Region angegriffen, wo es seitdem zu schweren Gefechten kommt. Über den Hintergrund der Verhaftungen der beiden Journalist*innen und die aktuelle politische Situation in der Region rund um Shengal im Nordirak sprachen wir mit Redar Han vom Kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad.


Unsere Arbeit ist nur dank eurer Unterstützung möglich. Wir freuen uns immer über Spenden oder Fördermitgliedschaften. Noch besser ist es natürlich, wenn ihr Lust habt selber Radio zu gestalten und freies Radio nicht nur hört und unterstützt, sondern auch macht! Gerne könnte ihr uns jederzeit Feedback geben.