„Ich rebellierte gegen die Ungerechtigkeit und die Ungleichheit der Chancen.“ – Alice Salomon

Alice Salomon könnte man tatsächlich als eine Rebellin ihrer Zeit bezeichnen und dies in mehrfacher Hinsicht: so kämpfte sie sowohl für ihre eigene Bildung und Unabhängigkeit, als auch für Ausbildungsmöglichkeiten anderer Frauen, sowie für ein Hilfesystem, welches Menschen individueller und nachhaltiger unterstützen sollte. Gerechtigkeit war die zentrale Leitidee in Salomons Theorien über die Soziale Arbeit, welche sie als Handlungswissenschaft wahrnahm. So verknüpft sie in ihrem berühmten Werk „Soziale Diagnose“ praktische Erfahrungen mit interdisziplinären Theorien. Doch trotz ihrer Errungenschaften scheint Salomon nur selten im Rampenlicht zu stehen. Eine Ausnahme bilden die diesjährigen Feierlichkeiten zu ihrem 150. Geburtstag, im April. Wieso man sich immer noch mit Salomons Theorien auseinandersetzen sollte, welche ihrer Forderungen weiterhin aktuell bleiben und welchen Blick man auf die Soziale Arbeit insgesamt gerade hat, habe ich mit Prof. Adriane Feustel besprochen. Sie ist Historikerin, Salomon-Biografin und ehemalige Leiterin des Alice-Salomon-Archivs in Berlin.


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