Ackerland in Bauern- und Bäuerinnenhand!

Die Kollektivierung landwirtschaftlicher Flächen in der DDR in den 50er Jahren zeigt sich auch heute noch in der ostdeutschen Agrarstruktur: es gibt wenige landwirtschaftliche Betriebe, die über sehr große Flächen verfügen. Für kleine Betriebe, Hofgründer*innen oder extensiv und ökologisch wirtschaftende Betriebe ist es oft sehr schwierig, an Land zu kommen. Dem Zugang zu Land widmet sich eine aktuelle Kampagne der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, kurz AbL. Sie ist ein kleinbäuerlicher Verband und gehört der internationalen Kleinbauern- und Bäuerinnenbewegung La Via Campesina an. Ackerland in Bauern- und Bäuerinnenhand, das ist das Motto der Kampagne. Dafür nimmt die AbL genauer unter die Lupe, wie städtische und kommunale Stellen öffentliches Land vergeben und fordert, dass solche öffentlichen landwirtschaftlichen Flächen nach Gemeinwohlkriterien vergeben werden. Über die Kampagne haben wir mit Jan Brunner, Geschäftsführer der AbL Mitteldeutschland gesprochen. Anlass zu diesem Gespräch waren Kundgebungen der AbL, die am 13. Juli ab 11 Uhr vor den Landgesellschaften in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen stattgefunden haben. Außerdem läuft gerade auch eine Petition, die die gemeinwohlorientierte Flächenvergabe der verbliebenen rund 90.000 Hektar fordert, die an staatlichen DDR-Landwirtschaftsflächen noch nicht privatisiert wurden.


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Übergabe des AbL-Forderungskatalog an Herrn Eberhard Schoster (Prokurist LGSA), Sachsen-Anhalt. Bild: AbL. Alle Rechte vorbehalten.