Anne Rabe über „Die Möglichkeit von Glück“ & ideologische Prägungen de DDR-Diktatur

Im Roman „Die Möglichkeit von Glücke“ erzählt Anne Rabe die Geschichte der Figur Stine, die in den späten 80er Jahren in der DDR geboren wurde und in der Nachwendezeit aufwächst. Während die Protagonistin selbst noch zu jung ist, um diese Transformation bewusst zu erleben und zu verstehen, erfährt sie dennoch durch die Dynamiken ihrer Familie, was dieser schockartige Wechsel zwischen den Systemen mit den Menschen, ihren Selbstverständnissen, Identitätsentwürfen und mit ihren zwischenmenschlichen Beziehungen macht. Genähert wird sich einem erdrückendem Lebensgefühl, wo es keine Trennlinie zwischen der Härte und Strenge der autoritären Strukturen der SED-Diktatur und dem familiären Miteinander zu geben scheint. Wir sprachen mit Anne Rabe über die mangelnde Aufarbeitung der DDR-Ideologie und was diese Leerstelle mit den Baseballschlägerjahren und den neofaschistischen Entwicklungen in Ostdeutschland zu tun hat.

Heute Abend - am 8. Mai - findet um 19 Uhr im Rahmen der Reihe „Im Osten nichts Neues. Extreme Rechte und zivilgesellschaftlicher Widerstand“ im Puschkinhaus in Halle eine Lesung mit Anne Rabe statt. Im anschließenden Gespräch spricht die Historikerin Dr. Carsta Langner mit Anne Rabe über die Linien des Autoritarismus und der rechten Gewalt im Osten, über das gesellschaftliche Schweigen und über ostdeutsche Wut. Und es wird auch der Frage nachgegangen, was es jetzt politisch und zivilgesellschaftlich braucht, um rechtsextreme Mehrheiten in den Parlamenten zu verhindern. Die Veranstaltung wird in Kooperation vom Miteinander e.V., der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt und dem Bündnis Halle gegen Rechts ausgerichtet.


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