Auswirkung der Vereidigung Abiy Ahmeds auf den Tigray Konflikt

Seit mittlerweile knapp einem Jahr herrscht im Norden Äthiopiens ein erbitterter Bürgerkrieg. Im Zentrum des Konflikts steht die Region Tigray an der Grenze zu Eritrea. Dort bekämpfen sich die Volksbefreiungsfront von Tigray (kurz: TPLF) und die Äthiopische Zentralregierung. Anlass dafür war die Parlamentswahl im August 2020. Sie wurde von Präsident Abiy Ahmed unter dem Verweis auf die Covid-19 Pandemie verschoben. Noch im August warnte die Gesellschaft für bedrohte Völker eindringlich vor einem Schreckensszenario in Äthiopien. Sie bezeichnen den Aufruf des äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed, sich am Kampf gegen die Rebellenbewegung TPLF zu beteiligen, als unverantwortlich. Ahmed, der noch im Jahr 2019 den Friedensnobelpreis für die Befriedung mit dem Nachbarland und langjährigen Konfliktpartner Eritrea erhielt, scheint sein Gesicht in dem aktuellen Konflikt um 180 Grad zu wandeln. Dennoch wurde er nun nach gewonnener Wahl für die nächsten 5 Jahre als Ministerpräsident vereidigt. Was das für Äthiopien und die umkämpfte Tigray Region bedeutet, darüber sprachen wir mit Nadja Grossenbacher. Sie ist Referentin für Genozidprävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V.


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