Brutale Abschiebung in Magdeburg – ein bitterer Vorgeschmack?

Trotz der Corona-Pandemie scheinen Abschiebungen wieder stärker im Fokus von Deutschland zu sein. Gestern Nacht wurde eine Familie in Magdeburg auseinandergerissen, die seit 26 Jahren in Deutschland lebt. Abgeschoben nach Armenien, ein komplett fremdes Land für die Familie. Zwei der vier Kinder konnten aus dem Polizeiauto mitten in der Nacht bei Minusgraden fliehen und sind seitdem verschwunden. Die junge Mutter und ihre zwei Kleinkinder wurden noch am selben Tag in den Flieger nach Armenien gesetzt. Der Vater hat nun eine Woche Zeit um seine zwei Kinder zu finden, die weggelaufen sind. Passant*innen, Nachbar*innen und Freund*innen, die sich mit der Familie solidarisierten, wurden von der Polizei mit Schusswaffen bedroht. Über diese und andere Abschiebungen sprach Radio Corax mit Helen Deffner von dem Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt. Sie blickt dabei auch auf die aktuell stattfindende Innenminister*innenkonferenz bei der u.a. darüber diskutiert wird, ob Abschiebungen in das Kriegsgebiet Syrien unter bestimmten Auflagen wieder möglich werden sollen. Es ist gerade auch mit Blick auf die Landtags- und Bundestagswahlen davon auszugehen, dass sich die Situation für Geflüchtete drastisch verschlimmert. Der Wahlkampf scheint bereits zu beginnen.


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