Erinnern stören. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive

In der öffentlichen Erzählung von 30 Jahre Wende, Wiedervereinigung, Einheit und friedlicher Revolution fehlen seit Jahrzehnten Perspektiven. Perspektiven, die eine unbequemere Geschichte der Wende erzählen würden. Perspektiven, die vielleicht nicht zuletzt deshalb ausgeklammert wurden. Es sind die Perspektiven von postmigrantischen Menschen. Der Mauerfall vor 30 Jahren bedeutete eine gewaltvolle Zäsur für migrantisches und jüdisches Leben in Ost und West. Während die einen vereinigt wurden, wurden die anderen ausgeschlossen. Diese ausgegrenzten Perspektiven auf die deutsch-deutsche Vereinigung will aktuell ein Sammelband sichtbar machen - das Buch trägt den Titel "Erinnern stören" und ist im Verbrecher Verlag erschienen. In dem Buch wird der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive erzählt. Und es wird an die Kämpfe um Teilhabe in den 1980er Jahren erinnert, und an einschneidende Erlebnisse um die Wende und die Selbstbehauptung gegen den Rassismus der 1990er Jahre. Herausgegeben wurde der Sammelband von der Politikwissenschaftlerin Lydia Lierke und dem Historiker Massimo Perinelli. Beide sind aktiv in verschiedenen Gruppen, wie zum Beispiel NSU Komplex auflösen.


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