Monsters – A Fan’s Dilemma – eine Rezension

Roland Barthes zweifelte 1968 an der Bedeutsamkeit des Autors für das Werk, das er hinterlässt. „Tod des Autors“ lautet das Diktum, das er geprägt hat – das Werk ist nicht mehr unbedingt an die Schöpferin oder den Schöpfer gebunden.

In unterschiedlicher Ausgestaltung ist die Frage danach, in welchem Verhältnis Künstler*innen und Werk stehen, auch heute aktuell und relevant, nicht nur für Diskussionen im Feuilleton, sondern für alle möglichen Kulturveranstaltenden und natürlich das Publikum, also alle, die Musik hören, Bücher lesen, Filme schauen, bildende Kunst ansehen. Was machen wir mit den Werken von Künstler*innen, die auf unterschiedlichste Weise schuldig geworden, Täter*innen geworden sind. Können wir uns deren Songs, Bücher, Filme noch genauso unbelastet zu Gemüte führen wie vor dem Skandal, dem Wissen um ihre Taten?

Die Kunstkritikerin Claire Dederer hat sich kürzlich in einem Buch dieser Frage angenommen. Ihr Buch heißt Monsters – A Fan’s Dilemma, oder auf Deutsch: Genie oder Monster? Von der Schwierigkeit, Künstler und Werk zu trennen. Es ist im Original vor einem Jahr erschienen, auf Deutsch im November 2023, und in etlichen Rezensionen, z.B. im New Yorker, der Sunday Times oder im Guardian, überwiegend positiv besprochen worden. Linda und Lena aus der Tagesaktuellen Redaktion hatten große Erwartungen an das Buch – ob die erfüllt wurden, hört ihr hier.


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Das Cover der deutschen und englischen Ausgabe.