Streiks gegen Rentenreform in Frankreich

Am Donnerstag den 23. März fand in Frankreich erneut ein landesweiter Streiktag statt. Die Streiks und Proteste richten sich gegen die Rentenreform der Regierung, die in der Woche davor in einem beschleunigten Verfahren vom Parlament beschlossen und vom Senat gebilligt wurde. Da die Regierung in der Nationalversammlung keine Mehrheit besitzt, hat sie die Reform mit einem Sonderartikel der Verfassung ohne Abstimmung durch die Nationalversammlung gedrückt. Die Opposition reichte daraufhin zwei Misstrauensanträge ein, die jedoch scheiterten. Präsident Emmanuel Macron will die umstrittene Reform bis Ende des Jahres umsetzen. Das bedeutet: die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64, sowie die Streichung der Ansprüche auf Rentenboni für besondere Berufsgruppen, die Arbeitsrisiken ausgesetzt waren. Gegen diese Reform wird seit Wochen protestiert und gestreikt. Nach der Verabschiedung der Reform kam es zu teils gewaltsamen Spontanprotesten. Trotz Verabschiedung fordern Gewerkschaften und ihre Anhänger:nnen weiterhin die Rücknahme der Reform.

Wir sprachen mit dem Frankreichkorrespondenten Bernard Schmid darüber, was heute und in nächster Zeit zu erwarten ist und was das Besondere an der Gesetzesreform ist.


Unsere Arbeit ist nur dank eurer Unterstützung möglich. Wir freuen uns immer über Spenden oder Fördermitgliedschaften. Noch besser ist es natürlich, wenn ihr Lust habt selber Radio zu gestalten und freies Radio nicht nur hört und unterstützt, sondern auch macht! Gerne könnte ihr uns jederzeit Feedback geben.