30 Jahre Pogrom in Hoyerswerda

Hoyerswerda in Ostsachsen, genauer gesagt in der Lausitz. Dort, wo das DDR-Vorzeige Energie Projekt schwarze Pumpe bis zur Wende für die dortigen Bewohner für sicher geglaubte Arbeitsplätze sorgte und wo für die DDR Regierung sicher geglaubte aufrechte sozialistische DDR Bürger aufwuchsen. Eine junge Stadt. Eine Stadt, in denen einst die meisten Kinder in der DDR aufwuchsen. Dort kam es 1991 zu einem der schrecklichsten Rechten Pogrome der Nachwendezeit. Neben Rostock Lichtenhagen und Solingen zeichnen die rassistischen Angriffe auf vor allem vietnamesische und mosambikanische Asylbewerber und Vertragsarbeiter in Hoyerswerda im September 1991 ein klares Bild mörderischer und rassistischer deutscher Enthemmung. Die Belagerung der Wohnheime durch Neo Nazis wurde über Tage hinweg mit Molotow Cocktails, Metallkugeln und weiteren Waffen aufrecht erhalten. Das kollektive Versagen von Staat und Polizei in diesen Tagen stellt eine Zäsur dar und ist bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet. Grit Lempke versucht in ihrem im Suhrkamp erschienen Buch "Kinder von Hoy" das Zerrbild dieser Tage zu separieren.


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