Der Anschlag von Halle – antisemitische Ideologie, Memes und die gesellschaftliche „Mitte“

Marie Sophie Vogel: „Die „Mitte“ als Retterin der Demokratie? – Zur Demokratiefähigkeit der Christlichen Union“

Passieren rechtsextreme Anschläge wie der in Halle, so wird von politisch-konservativer Seite sehr schnell nach einer stärkeren „Mitte“ gerufen, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu schützen. Diese Forderung steht in der Tradition des sogenannten „Extremismusmodells“ von Backes und Jesse, mit welchem u. a. die Verfassungsschutzbehörden arbeiten.

Doch ist diese „Mitte“ wirklich der Garant einer starken Demokratie, oder eher Teil des Problems? Nicht erst die Mitte-Studien, sondern bereits Adorno bewertete „das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie als potentiell bedrohlicher denn das Nachleben faschistischer Tendenzen gegen die Demokratie.“

Mit Hilfe seiner Texte und Studien hat die Referentin daher die Grundsatzprogramme der CDU und CSU als Akteurinnen der selbsternannten „Mitte“ analysiert. Ziel war es heraus zu finden, ob die Parteien demokratiefähig im Sinne Adornos sind und welche Auswirkungen das Ergebnis auf das umstrittene Extremismusmodell und die demokratische Gesellschaft hat.

In ihrem Vortrag stellt Frau Vogel die Ergebnisse der Analysen vor, anschließend gibt es Raum für Diskussion.

Weitere Folgen in der Vortragsreihe Der Anschlag von Halle – antisemitische Ideologie, Memes und die gesellschaftliche „Mitte“

Melanie Hermann: „Antimoderner Abwehrkampf – Zum Zusammenhang von Antisemitismus und Antifeminismus“

Johanna Maj Schmidt: „Meme-Warriors und Attentäter – Heldenbilder in extrem-rechter Internetkultur“

Lydia Lierke: „Erinnern stören- der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive“

Till Ewald: „Der Halle-Prozess und die Rolle der Nebenklage“