Vor 30 Jahren wurde der Vertragsarbeiter
Amadeu Antonio Kiowa eines der ersten Opfer rassistisch motivierter Gewalt im wiedervereinigten Deutschland. Er verstarb am 6. Dezember 1990, nachdem er in der Nacht zum 25. November von einer Gruppe rechter Skinheads im brandenburgischen Eberswalde ins Koma geschlagen wurde. Der Fall offenbarte nicht nur die tödliche rechte Gewalt der Nachwendezeit, sondern zeigte auch das Unvermögen der Polizei Anfang der 90er Jahre auf, auf die Neonazigewalt zu reagieren. Polizeibeamte schauten aus der Entfernung tatenlos zu, als Amadeu Antonio Kiowa tot geprügelt wurde. Eine Dokumentation des RBB rekonstruiert den Fall Amadeu Antonio. Der Film ist Teil der Dokumentationsreihe "
Baseballschlägerjahre", die aktuell mit sechs Folgen auf der Website des RBB zu finden ist. Neben der Folge zu Amadeu Antonio geht es zum Beispiel auch um rechte Gewalt und Dominanz in Magdeburg ("Himmelfahrtskommando"), oder um die Frage, was es 1992 hieß, in Rostock der "Ausländer" zu sein ("Ich bleibe"). Mit "Nazis im Visier" geht es in einer Folge um eine Sondereinheit der Polizei. Diese Folge will nicht so ganz in die Dokumentationsreihe zu rechter Gewalt und ihren Betroffenen passen. Und dann passt sie doch, da die Folgen allesamt nur an der Oberfläche kratzen. Eine Rezension von Radio Corax zur RBB-Dokumentationsreihe "Baseballschlägerjahre".
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