1990 war die Kötschauer Mühle in Zerbst ein Treffpunkt für alternative Jugendliche. Nachdem es vor der Mühle mehrmals zu Angriffen von Neonazis gekommen war, eskalierten die Aggressionen von rechts in der Nacht vom 2. Oktober 1990 auf den 3. Oktober 1990. Zwischen 200 und 300 Neonazis griffen die Jugendlichen an und zündeten schlussendlich die Kötschauer Mühle an. Die 17 Jugendlichen, die sich vor den Angriffen in der Mühle verbarrikadiert hatten, überlebten das Feuer nur sehr knapp.
Dieses Ereignis ist eines der neonazistischen Angriffe, die von dem Online-Projekt "zweiteroktober90" dokumentiert werden. Bei dieser Dokumentation liegt ihr Fokus auf dem 2. und 3. Oktober 1990 - dem Tag der Wiedervereinigung. Seit 2020 gab es außerdem zwei Gedenkveranstaltungen, bei denen sich die Betroffenen über Ihre Erfahrungen mit der Zeit vor und nach dem Brand austauschten.
Bei der Gedenkveranstaltung am 2. Oktober 2022 waren wir dabei und haben uns mit einem Betroffenen sowie Konstantin Behrends von der Gruppe "zweiteroktober90" über das Geschehene unterhalten.
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