Dirk Teschner ist 1986 im damaligen Karl-Marx-Stadt für seine Aktivitäten bei der Verbreitung illegalisierter Radiosendungen inhaftiert worden. Es ging dabei um die Ausstrahlungen einer ungewöhnlichen Kooperation zwischen Aktivist:innen (auch in Westberlin verfolgter) Freier Radios aus Kreuzberg und Oppositionellen aus Ostberlin. Was sich dahinter verbirgt und wie die Kassetten-Mitschnitte dieser Sendungen auch in der übrigen DDR ihre Kreise zogen, diskutieren wir im Folgenden mit Teschner.
Zudem setzen wir uns damit auseinander, welche Potentiale und Illusionen mit dem hinter der Kooperation stehenden Anspruch der Selbstverwirklichung verbunden sind. Denn nicht nur Teschner, auch Su Tiqqun erlebte den "kurzen Sommer der Anarchie" 1990 in Berlin zwischen dem Zusammenbruch der DDR und der Wiedervereinigung. Beide beteiligten sich auf verschiedene Weise an der Besetzung
frei gewordener Räume zwischen autonomer Bewegung und freier Kunst.
Die dokumentierte Live-Radiosendung ist Teil der überregionalen Veranstaltungs- und Sendereihe
100 Jahre anderes Radio und fand in Kooperation mit
Theoriefestival Kantine in Chemnitz und
Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen statt.
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