„Schätzungseise hat in Deutschland jede dritte Frau körperliche und/oder sexualisierte Gewalt in einer Partnerschaft erlebt. Circa 50 Prozent aller trans Personen haben im öffentlichen Raum Gewalt, meist sexualisierter Art, erlitten. Alle drei Minuten misshandelt ein (Ex-)Partner seine Frau, jeden Tag versucht ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten, an jedem zweiten bis dritten Tag gelingt es einem.“ schreibt die Autorin und Anwältin Christina Clemm. In ihrem kürzlich erschienenen Buch „Gegen Frauenhass“ geht sie der Frage nach, woran die omnipräsente Misogynie rührt und warum - trotz des offensichtlich hohen Bedarfs - die Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und anderen weiblich gelesenen Personen hierzulande so extrem dürftig ausfallen. In einer patriarchalen Gesellschaft, so die These, ist Frauenhass systemimmanent. Dementsprechend kann die Abschaffung von Gewalt an Frauen, non-binären, trans- und intergeschlechtlichen Personen nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn sie gesamtgesellschaftlich begriffen und angegangen wird. Es ist ebenso Aufgabe der Justiz und der Behörden, wie auch der Politik, der Medien und nicht zuletzt jedes und jeder Einzelnen patriarchale Gewalt zu erkennen, zu benennen und gegen sie aktiv zu werden.
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