„Tripperburgen“, das ist eine Bezeichnung, die vielleicht vielen Menschen noch geläufig ist, die in der DDR gelebt haben. Offiziell handelte es sich bei diesen sogenannten „Tripperburgen“ um geschlossene venerologische Stationen, in die Mädchen und Frauen mit Geschlechtskrankheiten eingewiesen wurden, um dort medizinisch therapiert und versorgt zu werden. Was aber eigentlich in diesen geschlossenen Anstalten passierte, das ist ein dunkler Teil der DDR-Geschichte, der jetzt erst seit kurzer Zeit aufgearbeitet wird. Denn in diesen sogenannten „Tripperburgen“ passierten in Wirklichkeit ganz andere Dinge. In die Geschlossenen Venerologischen Stationen wurden vor allem Mädchen und Frauen eingewiesen, deren Verhalten von den sozialistischen Idealen der Arbeitsdisziplin, des partnerschaftlichen Zusammenlebens oder der Staatstreue abwich. De facto handelte es sich um Disziplinierungs- und Umerziehungsanstalten, in denen Mädchen und Frauen systematischer sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren und gefoltert wurden.
In Halle befand sich eine Venerologische Station in der ehemaligen Poliklinik Mitte in der Kleinen Klausstr. 16. Wir sprachen mit der Featureautorin Irene Schulz über ihr Radiofeature: Kleine Klaus 16 – Halle, die "Tripperburg" und ich
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