Fünf Jahre ist es her, dass eine Millionen Menschen über die Balkanroute nach Deutschland gekommen sind. Am 5. September 2015 sah sich Angela Merkel genötigt, die Grenzen zu öffnen. Das hatte zwei gute Gründe: erstens die Entschlossenheit der Flüchtenden, deren Kämpfe an den Grenzen Europas schon seit Wochen für Schlagzeilen sorgten und die sich nun vom Budapester Bahnhof Keleti aus zu Fuß in Richtung Österreich und Deutschland auf den Weg gemacht hatten, und zweitens die öffentliche Meinung. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger*innen waren laut Umfragen damals für eine Aufnahme von geflüchteten Menschen. Sie wurden mit Beifall und Geschenken am Hauptbahnhof in München begrüßt und es entwickelte sich eine "Willkommenskultur", wie niemand sie für möglich gehalten hatte. Ebenso schnell könnte mensch sagen, was aber auch schon wieder vorbei damit, stattdessen gab es Anschläge und Proteste vor Unterkünften, in denen Geflüchtete untergebracht waren.
Die Ausstellung Yallah!? Über die Balkanroute erinnert an den sogenannten Sommer der Migration und die Reaktionen in Deutschland. Die Ausstellung ist in einer Zusammenarbeit von mehreren Personen entstanden, die auf der Route Geflüchtete unterstützt haben und in politischen, kritisch-akademischen und künstlerischen Kontexten engagiert sind. Radio Corax sprach mit Wesam aus dem Yallah-Team zunächst darüber, was die Ausstellung für ein Projekt ist.
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