„Macht euch Gedanken, werdet Aktiv! Das Räumungsjahr 2020 hat begonnen“, schrieb die Neuköllner Kiezkneipe Syndikat Anfang März auf ihrem Blog. Es gibt einen Räumungstermin, am 17. April muss das Syndikat gehen. Eine Reihe jüngerer und älterer linker Projekte in Berlin sind ebenfalls akut bedroht. So steht etwa der Räumungsprozess der Kreuzberger Kneipe Meuterei an, auch wenn der Gerichtstermin am 18. März verschoben wurde. Die Schöneberger Jugendeinrichtungen Potse und Drugstore sind ebenfalls bedroht. Und auch beim queerfeministischen Hausprojekt Liebig 34 soll es eine Entscheidung am 30. April geben.
Die Liebig 34 ist ein anarcha-queer-feministisches, selbstorganisiertes Hausprojekt in Berlin - und wie viele Berliner Freiräume und Hausprojekte derzeit Räumungs-bedroht. Das Haus am "Dorfplatz" in Friedrichshain organisiert sich ganz ohne cis-Männer* und zwar über das private Leben hinaus. Dazu gehören ein Infoladen ("Daneben"), Filmabende, Sonntagsbrunch auf dem Dorfplatz und derzeit eine große Mobilisation, um die Räumung zu verhindern. Denn seit Ende 2018 ist der Pachtvertrag mit dem Vermieter Padovicz ausgelaufen. Seit einiger Zeit werden die Aktivistinnen* von Justiz und Polizei bedrängt, beispielsweise bei einer Razzia im Juli 2019. Für die anarcha-feministischen Bewohner*innen und Freund*innen der Liebig34 ist jedoch klar: sie stellen sich der Repression gegenüber, werden weiter um den Raum kämpfen. Wir haben mit Aktivist*innen gesprochen:
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