Seit Freitagmorgen steht die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in Halberstadt in Sachsen-Anhalt unter Quarantäne. Die Maßnahme soll zwei Wochen andauern. Davon betroffen sind 850 BewohnerInnen sowie Mitarbeitende. Der Grund ist ein positiv auf Corona getesteter Mensch, der vergangene Woche aus der ZASt in Halberstadt nach Halle kam. Der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt hat die Quarantäne-Maßnahme als unzureichend und unverantwortlich kritisiert. Laut dem Flüchtlingsrat würde es an grobe Fahrlässigkeit grenzen, knapp 900 Menschen auf engstem Raum ohne Ausweich- und geringe Informationsmöglichkeiten sowie mangelnder medizinischer Versorgung unterzubringen. Laut dem Flüchtlingsrat brauche es eine dezentrale Unterbringung für die Menschen in der ZASt, etwa in leerstehenden Wohnungen, Pensionen und Hotels. Für die BewohnerInnen der ZASt gestaltet sich die Quarantäne unterschiedlich - es gibt Stimmen, die sich in der Quarantäne sicher fühlen, andere kritisieren die fehlende Möglichkeit einer eigenen Versorgung mit angemessenen Essen. Über die Zustände und die Stimmung innerhalb der ZASt sei Verhängung der Quarantäne-Maßnahme sprachen wir mit dem Bewohner Joseph.
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