Ruth Fischer - das war eine führende Aktivistin und Intellektuelle der Ultralinken in der KPD der Weimarer Republik, die erste Frau als Oberhaupt einer Massenpartei, eine Verfolgte von Hitler und Stalin, im US-Amerikanischen Exil eine glühende Anti-Kommunistin, später wieder Vertreterin eines nicht-stalinistischen, linken Kommunismus.
Im zweiten Teil eines ausführlichen Gesprächs (zum ersten Teil des Interviews) mit dem Historiker Mario Keßler geht es um die Jahre des US-amerikanischen Exils, in denen sich Ruth Fischer zu einer prominenten Fürsprecherin des Antikommunismus machte. Erst nachdem sie in geheimdienstlichen Kontexten einem SS-Mann wieder begegnete, der in Deutschland Ruth Fischers Sohn gemartert hatte, kehrte sie sich wieder vom Antikommunismus ab. Im Gespräch geht es auch um ihre letzten Lebensjahre.
Mario Keßler ist Historiker, der u.a. zur Geschichte des Zionismus, des Antisemitismus und der Arbeiterbewegung forscht. Einer seiner Schwerpunkte ist die historische Kommunismusforschung. Er ist Autor der Biografie "Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895–1961)".
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