Unglaubliche neun Wochen streiken die Beschäftigten der sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen bereits für den Tarifvertrag Entlastung. Am 1. Juli bekamen die Streikenden in ihrem Anliegen erneut Recht: Die Klinikleitung in Bonn scheiterte vor dem Landesarbeitsgericht mit dem Versuch, den Streik gerichtlich zu unterbinden. Doch die Kliniken zeigen sich vom Streik noch immer unberührt, nenneswerte Angebote hat es in den Tarifverhandlungen von Seiten der Klinikleitungen noch nicht gegeben. Bislang unberührt zeigen sich die Klinikvorstände auch von den Erfahrungsberichten von Pflegekräften und Krankenhauspersonal, die im "Schwarzbuch Krankenhaus" zusammengefasst sind. Dieses Schwarzbuch beinhaltet erschreckende Berichte aus dem Klinikalltag, Berichte über Situationen, in denen beispielsweise Patient:innen aufgrund der personellen Unterbesetztung auf Station gestorben sind. Die Berichte sind anonymisiert und stammen von Personal der Unikliniken in NRW. Das Schwarzbuch Krankenhaus wurde den Klinikleitungen und der Politik vorgelegt, bislang ohne Reaktion. Am Montag den 4. Juli wurde das Schwarzbuch nun öffentlich gemacht, mit einer Lesung in Köln und einer Website, auf der die Berichte nachlesbar sind. Über dieses Schwarzbuch und den Stand des Krankenhausstreiks in NRW sprachen wir mit der Pflegekraft Eva Walgenbach von der Uniklinik Bonn.
Infos zum Streik gibt es hier.
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