In Ventimiglia an der französisch-italienischen Grenze hat diesen Herbst die Gruppe Direct Support nicht nur ihren Bus, mit dem sie vor Ort Geflüchteten helfen, sondern hat auch mit einigen von ihnen Gespräche geführt. Die Erlebnisse dieser Menschen, die vom Grenzregime der EU direkt betroffen sind auf ihrer Suche nach einem neuen Leben, haben wir hier für euch ungefiltert und in der Originalsprache dokumentiert.
Einer dieser Menschen ist Bakhit Muhamed Achmed, der aus dem Sudan losgezogen ist und durch den Tschad und Libyen gereist ist, um dann das Mittelmeer zu überqueren. Er kam nach Lampedusa, nachdem er während der Überfahrt aus Seenot gerettet wurde. Sein Ziel ist erstmal Frankreich, um von dort nach Großbritannien zu kommen, wo er studieren möchte, um Ingenieur zu werden.
Der Sudan gilt historisch als eine Art Brücke zwischen Nordafrika und dem subsaharischen Afrika. Im Sudan war der Islam bis 2020 die Staatsreligion und dort fand eine religiöse Gesetzgebung Anwendung. 2003 kam es im Sudan zu einem Bürgerkrieg, bei dem ein Genozid an der nicht arabischen Bevölkerung verübt wurde. 2011 spaltete sich der Südsudan als eigenes Land ab. 2019 gelang es einer breiten und andauernden Protestbewegung den langjährigen Diktator Omar al-Bashir im Sudan zu stürzen, doch die Militärführung versuchte danach den Übergang zur Demokratie zu verhindern. Schließlich kam es 2021 zu einem Putsch des Militärs. Proteste für die Demokratie und die Repression des Staates dauern seither an.
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