People on the Move: Richard (Teil 1)

In Ventimiglia an der französisch-italienischen Grenze hat diesen Herbst die Gruppe Direct Support nicht nur ihren Bus, mit dem sie vor Ort Geflüchteten helfen, sondern hat auch mit einigen von ihnen Gespräche geführt. Die Erlebnisse dieser Menschen, die vom Grenzregime der EU direkt betroffen sind auf ihrer Suche nach einem neuen Leben, haben wir hier für euch ungefiltert und in der Originalsprache dokumentiert.

Richard kommt aus dem Tschad, hat das Land aber schon vor 15 Jahren verlassen, nachdem er wegen des Vorwurfes, mit Rebellen zusammenzuarbeiten, verhaftet wurde. Nach neun Monaten Gefängnis gelang ihm die Flucht nach Libyen, wo er 2020 wegen des Bürgerkriegs im Land wieder wegmusste. Auf der erneuten Flucht kam er nach Italien, wo er nach über zwei Jahren Asyl bekam und versucht nun nach Deutschland zu kommen um als Mechaniker arbeiten zu können.

Tschad selbst ist seit der Unabhängigkeit in den 60er Jahren nicht zur Ruhe gekommen. Die in den 90ern gefestigte Militärdiktatur konnte nie die Sicherheitslage in den Griff bekommen, immer wieder kam es zu Kämpfen mit Rebellen und zuletzt auch mit Jihadisten. Proteste für Demokratie und Mitbestimmung, für die auch die ein oder andere Rebellengruppe kämpft, werden auch heute ganz aktuell immer wieder blutig niedergeschlagen. Vor allem Frankreich unterstützt die Militärdiktatur militärisch und hat seit 2007 eigenes Militärpersonal im Land.


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