Am 8. April wurde in Leipzig im Auwald eine Frau angegriffen und schwer am Kopf verletzt. Sie ist kurz darauf im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben. Mutmaßlicher Angreifer ist ihr Ex-Partner, der mittlerweile in U-Haft sitzt. Schaut man sich Medienberichterstattung zu der Tat an, dann fällt auf, dass fast in jedem Artikel auf die Herkunft des Täters Bezug genommen wird– zu den Tathintergründen liest man dagegen weniger. Dabei weisen schon seit Jahren feministische Aktivist*innen und Journalist*innen darauf hin, dass eine Tat wie diese in den Kontext männlicher Gewalt gegen Frauen einzuordnen und als Feminizid zu benennen ist. Der Begriff Feminizid beschreibt die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. Am kommenden Samstag ruft die feministische Gruppe "MoRa – Mit ordentlicher Radikalität" zu einem Aktionstag gegen sexualisierte Gewalt und Feminizide im Leipziger Auwald auf. Die Gruppe lädt dazu ein, gemeinsam der Ermordeten zu gedenken und die Tat zu politisieren. Mora hat außerdem vor kurzem einen Text veröffentlicht der Ausgangspunkt einer Diskussion sein soll: darüber wie feministische Organisierung und Gegenwehr in Zeiten von Ausgangs- & Kontaktbeschränkungen aussehen können. In dem Text fragen die Autor*innen nach Möglichkeiten und Formen von militanten feministischen Praxen in der Covid 19 Pandemie. Wir haben mit Sarah von der feministischen Gruppe MoRa gesprochen und sie nach ihren Forderungen, dem Aktionstag und der Gruppe an sich befragt.
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