"Anne Beaumanoir, dite Annette, Juste parmi les Nations, Gerechte unter den Völkern. Gegen Fremdherrschaft, gegen die brutale Unterwerfung von Nachbarländern hat sie aufbegehrt, in diesem Kampf und um andere zu retten, hat sie ihr Leben riskiert."
Mit diesen Zeilen nahm die Autorin Anne Weber vor wenigen Tagen von der französischen Widerstandsaktivistin Anne Beaumanoir Abschied. Anne Beaumanoir ist am vergangenen Freitag den 4. März im Alter von 98 Jahren verstorben. Sie war eine widerständige Frau, die als Jugendliche in der Resistance aktiv war und in den 50ern für die Befreiung Algeriens an der Seite der Algerischen Befreiungsfront FLN kämpfte, wofür sie in Frankreich zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde. Um der Haftstrafe zu entgehen, ging Anne Beaumanoir für einige Jahre ins Exil. Dem Leben und Wirken von Anne Beaumanoir, die nicht nur Widerstandskämpferin sondern auch Ärztin war, hat die Autorin Anne Weber 2020 mit dem Buch "Annette, ein Heldinnenepos" ein Denkmal gesetzt. Das Buch ist weniger eine Biografie als vielmehr eine Hommage an Anne Beaumanoir. Eine Hommage in Versform, für die Anne Weber 2020 den Deutschen Buchpreis erhielt. Mit Anne Beaumanoir blieb die Autorin bis zu ihrem Tod in Kontakt. Auch im hohen Alter blieb Anne Beaumanoir eine politische und widerstädige Frau, die Antisemitismus anprangerte, die Macron-Regierung kritsierte und die in den südfranzösischen Schulen Aufklärungsarbeit leistete. Über diese beeindruckende Frau und die Frage, wie nah sich die Figut Annette aus dem Heldinnenepos und die wahre Anne Beaumanoir sind, sprachen wir im vergangenen Jahr mit der Autorin Anne Weber.
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