Am Sonntag, den 9. Oktober jährt sich der antisemitische, rassistische und misogyne Anschlag von Halle und Landsberg-Wiedersdorf zum dritten Mal. Der Attentäter tötete vor drei Jahren bei seinem Anschlagsversuch auf die Synagoge, in der sich über 50 Juden und Jüdinnen zum Gebet versammelt hatten, und den Kiez Döner zwei Menschen: Jana Lange und Kevin Schwarze. Bei seinem Fluchtversuch fuhr er auf der Magdeburger Straße in Halle zudem Aftax Ibrahim an und verletzte ihn schwer. In Landsberg-Wiedersdorf erpressete und verletzte der Attentäter ein Paar. Drei Jahre nach dem Anschlag sind die Wunden, die diese Tat in der Stadt und bei den Betroffenen hinterlassen hat, noch nicht verheilt. Ein Ort, über diese Wunden zu sprechen und sich solidarisch mit den Betroffenen zu zeigen, ist die Kundgebung von der Initiative gegen das Vergessen Halle, die am Sonntag um 13 Uhr am Steintor beginnt und nach einem Gedenkrundgang am Tekiez ankommt. Es ist eine von zahlreichen Gedenkveranstaltungen an dem Tag. Neben den zivilgesellschaftlichen Aktionen organisiert auch die Stadt Halle gemeinsam mit dem Land ein Gedenken im Hof der Synagoge und am Tekiez. Ob die Kritik der letzten beiden Jahre am offiziellen Gedenken der Stadt in diesem Jahr angekommen ist, bleibt abzuwarten. Betroffene des Anschlags hatten mehrfach kritisiert, dass sie bei den staatlichen Gedenkakten nicht eingeladen oder ausreichend mit einbezogen wurden. In den Antifanews setzen wir uns mit dieser Kritik und dem geplanten Gedenken zum 3. Jahrestag des Anschlags auseinander.
Hier eine Übersicht zu den geplanten Gedenkveranstaltungen am 9. Oktober.
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