Das Reich der Zahnwälte? Über Immobilienkauf in Ostdeutschland

Ebenso wie die Mieten steigen in den letzten Jahren auch die Kaufpreise für Immobilien deutschlandweit an. Doch es gibt einen Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland. In vielen ostdeutschen Städten war der Anstieg rasanter, denn bis vor einigen Jahren war Mieten genauso wie Kaufen im Osten noch günstiger als im Westen. 2020 haben die Mieten im Osten dann fast das Niveau der Westmieten erreicht. In vielen Orten sind Immobilienpreise zwar noch günstiger, doch da spielen auch Unterschieden zwischen Stadt und Land mit rein. Insgesamt gleichen sich die Preise zwischen Ost und West immer mehr an. Doch ein Unterschied besteht: der Anteil von Menschen, die Immobilien besitzen, ist in Westdeutschland signifikant höher als im Osten. Das heißt: im Westen gibt es mehr Immobilieneigentümer als im Osten. Zwar ist der Anteil der Immobilieneigentümer:innen seit der Wende in Ostdeutschland von nur rund 25 auf 40 % gestiegen. Verglichen mit westdeutschen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Schleswig-Holstein ist das aber immer noch wenig. Hier liegt der Anteil bei fast 60 %. Im Grunde ist es wenig überraschend: auch über 30 Jahre nach der sogenannten Wiedervereinigung gibt es noch immer gravierende ökonomische Unterschiede zwischen den westdeutschen und den ostdeutschen Bundesländern. Aber warum ist das so? Mit dieser Frage setzt sich Dominik Intelmann auseinander. Er ist Humangeograph und forscht zur politischen Ökonomie Ostdeutschlands. Wir haben mit ihm über die Ökonomie Ostedeutschlands gesprochen, besonders im Hinblick auf Immobilienbesitz.


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Image by matthiaswerner (CC BY-NC-SA)