Der Wolf genießt in Europa den Schutzstatus "streng geschützt" - er darf also nicht gejagt werden. Dieser Schutz sorgt dafür, dass sich der Wolf in Deutschland weiter ausbreiten kann. Laut dem aktuellen Wolfsmonitoring des Bundesamts für Naturschutz leben hierzulande derzeit 161 Wolfsrudel. Auf Sachsen-Anhalt kommen 24 Rudel, wie aus dem Monitoringbericht des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt hervorgeht. Die steigende Zahl an Wölfen führt auch zu stetigen Angriffen auf Nutztierherden. Demnach wurden im Jahr 2021 bundesweit insgesamt 975 Angriffe von Wölfen gemeldet. Das verärgert die Landwirt*innen und Halter*innen - und es werden vermehrt Stimmen laut, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. Die Europäische Union prüft nun eine Lockerung dieses Schutzstatus. Mit einer Herabsetzung des Schutzstatus von "streng geschützt" auf "geschützt" soll künftig das Wolfsmanagement erleichtert werden. Begrüßt wird diese Initiative unter anderem von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister und Vorsitzender der Agrarministerkonferenz, Sven Schulze, auch vor dem Hintergrund der Kostenersparnis im Herdenschutz.
Was diese Herabstufung des Schutzstatus bedeuten würde und ob sie Einfluss auf die Angriffe auf Nutztiere haben kann, und wie es dem Wolf in Sachsen-Anhalt geht, darüber sprachen wir mit Andreas Berbig, Leiter des Wolfskompetenzzentrums in Iden in der Altmark.
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