„Die Krankheit heißt Rassismus“ – Klaus Theweleit über den Attentäter von Hanau

Der Attentäter von Hanau erschoss am 19. Februar 2020 neun Menschen in einer Shisha-Bar und danach auch seine Mutter und sich selbst. Mit Blick auf das Handeln des Täters und seine Persönlichkeitsstruktur, lässt sich der Attentäter von Hanau mit anderen Attentätern wie dem von Christchurch oder dem von Charleston und letztlich auch dem Attentäter des rassistischen, antisemitischen und frauenfeindlichen Anschlags in Halle im Oktober 2019 in eine Reihe stellen. Auch nach dem Anschlag in Hanau stellte sich natürlich die Frage: was bringt einen Menschen dazu, solch eine Tat zu begehen und welche Psychologie steckt da dahinter? Klaus Theweleit hat bereits eine Gemeinsamkeit unter den Attentätern herausgestellt, er spricht in seinem im Jahr 2015 erschienen Buch "Das Lachen der Täter: Breivik u.a.: Psychogramm der Tötungslust" vom spezifischen Lachen der Täter und seiner Funktion. Und auch in dem mittlerweile als Standardwerk der Männlichkeitsforschung geltenden Buch "Männerphantasien" von 1978 untersuchte Klaus Theweleit die sexuelle, psychologische und soziopolitische Vorgeschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik, ein Buch, das aufgrund seiner Aktualität im Jahr 2019 neu aufgelegt wurde. Wir sprachen mit dem Literaturwissenschaftler und Kulturtheoretiker Klaus Theweleit über soziopsychologische Hintergründe der Tat vom 19. Februar 2021 in Hanau.


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