In Istanbul findet diese Woche die Pride-Week statt. Die LGBTIQ-Community zeigt damit, dass sie sich von den Repressionen der vergangenen Jahre nicht einschüchtern lassen will. Seit 2015 haben Behörden die Pride-Week regelmäßig verboten und queere Demonstrationen aufgelöst. Seit dem Putschverusch im Juli 2016 hat sich die Lage für LGBTs und Queers in der Türkei noch weiter verschlechtert. Im vergangenen November veranlassten die türkischen Behörden ein Verbot von sämtlichen Veranstaltungen, die von LGBTIQ-Gruppen organisiert wurden. Auslöser war eine queere Filmwoche in Ankara, deren Veranstaltungen verboten wurden.
Diese Repressionen sind Auslöser einer neuen queeren Migrationsbewegung, die viele türkische LGBTIQ-Activists ins deutsche Exil führt. Im Exil in Berlin befindet sich seit 2016 auch die Künstlerin Ceren Saner. Die gebürtige Istanbulerin ist Fotografin und arbeitet zu queeren Themen. In ihrer Fotoreihe "isnt it love?" zeigt sie beispielsweise intime queere Momente. Mit ihrer Kamera dokumentierte sie auch queeren Aktivismus in Auseinandersetzung mit der türkischen Polizei - etwa auf dem Pride-March im Juni 2016, der von der Polizei aufgelöst wurde. Wie exemplarisch das Vorgehen der Behörden gegen den Pride-March ist, dazu sprachen wir mit Ceren Saner anlässlich ihrer Einladung nach Halle.
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